Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Umbau in Kehlen: Datum 2020 steht auf der Kippe
Projektleiter sendet Signal für Verschiebung auf April 2021, Bahnsprecher hofft noch auf regulären Ablauf
Von Roland Weiß
GKEHLEN - Ein weiteres Mal könnte sich der Umbau des Bahnübergangs in Kehlen verschieben, darauf hat Bürgermeisterin Elisabeth Kugel jüngst im Gemeinderat hingewiesen. Sie nahm dabei Bezug auf eine Anfrage der Deutschen Bahn (DB), wie sich die Gemeinde zu einer Verschiebung stelle: Die ursprünglich für September bis Dezember 2020 geplante Maßnahme könnte nämlich doch erst im April 2021 in Angriff genommen werden. Als Begründung gab die Bürgermeisterin aus dem Kontakt zur DB weiter, dass die verstärkte Baustellendichte im Zuge der Südbahnerneuerung einer weiteren zusätzlichen Baumaßnahme mit Streckensperrung entgegensteht.
Noch nicht ganz so weit ist es mit der Verschiebung auf 2021 nach Auskunft eines Bahnsprechers in Stuttgart. Auf SZ-Anfrage bestätigt er, dass der Projektleiter ein solches Signal zur Verschiebung an die Gemeinde übermittelt habe. Freilich nennt der Bahnsprecher zugleich als „unser Ziel“, dass der Termin 2020 gehalten werden solle.
Zur Vorgeschichte: Im August 2015 war ein Lastwagen an der Kuppe in Kehlen hängen geblieben. Der abbremsende BOB-Triebwagen rammte ihn, Menschen kamen nicht zu Schaden, was glücklichen Umständen geschuldet war.
In einer Sofortmaßnahme wurde die Kuppe damals baulich abgestumpft. Ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 7,5 Tonnen gilt seit dem Frühjahr 2019 – und wurde vom Landratsamts aufgrund des baulichen Zustands der Schussenbrücke erlassen.
Davon unabhängig steht seit dem Sommer 2015 im Raum, dass der
Schleppkurvenbereich am Gleis ausgebaut wird, um die Sicherheit für den Begegnungsverkehr zu erhöhen und um die Kuppe zu mildern.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Bahn die Baumaßnahme am Bahnübergang Kehlen für den Sommer 2019 angekündigt. Dann aber hieß es relativ kurzfristig, der Bahnübergang könne „leider nicht wie geplant in diesem Jahr umgebaut werden“. Hoffnung machte damals, dass Abstimmungen für die neue Eintaktung der Maßnahme ins Feld geführt wurden: „Voraussichtlich soll der Bahnübergang bereits im
Jahr 2020 umgebaut werden“, wurde übermittelt.
Als Grund für die Verschiebung wurde damals von einem Bahnsprecher aus Stuttgart eine „Baugrundertüchtigung“genannt. Die Tragfähigkeit des Untergrunds sollte also erhöht werden.
Bei der der Südbahn beginnen die Arbeiten ab 2. März. Schienenersatzverkehr ist hier bis 12. Juli vorgesehen. Von den Arbeiten sind dann auch die Haltepunkte Kehlen und Meckenbeuren betroffen.