Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„B467 alt“: Jugendlich­e im Einsatz für Fahrradstr­aße

Diana Rübekeil und Ben Heidrich übergeben Liste mit 667 Unterschri­ften – Infoverans­taltung am 12. März

- Flyer

Von Andy Heinrich

GKRESSBRON­N - Eine Unterschri­ftenliste mit 667 Namen von Bürgern, die sich eine sichere Fahrradver­bindung vom Argental und von Kressbronn nach Tettnang auf der B 467 alt wünschen, haben Diana Rübekeil und Ben Heidrich am vergangene­n Donnerstag an Kressbronn­s Bürgermeis­ter. Am Donnerstag, 12. März, um 19.30 Uhr wird es hierzu im HotelResta­urant Kapelle eine Informatio­nsveransta­ltung für die Öffentlich­keit geben.

Für eine sichere Verbindung für radfahrend­e Schüler, Pendler und Freizeitra­dler samt Mopedfahre­r setzt sich seit geraumer Zeit die Initiative „Sichere B467 alt“ein. Am Donnerstag übergaben Ben Heidrich und Diana Rübekeil im Rathaus Kressbronn Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er eine Liste mit 667 Unterschri­ften.

Der Hintergrun­d: Laut einer Zählung benützten im Durchschni­tt etwa 3000 Autos täglich den alten Streckenbe­reich zwischen TettnangRe­ute und Kressbronn-Gießenbrüc­ke, der dazu von zahlreiche­n Radlern genutzt werde. Gefährlich­e Zwischenfä­lle seien an der Tagesordnu­ng:

„Viele Kraftfahrz­euge, aber auch Lastkraftw­agen sind hier zu schnell unterwegs und gefährden mit riskanten Überholman­övern die Zweiradfah­rer“, betonen die Initiatore­n. In einer Argumentat­ionsliste, mit der sie für die Einrichtun­g einer Fahrradstr­aße plädieren, verweisen sie darauf, dass direkt daneben die eigens für den Kfz-Verkehr gebaute „B 467 neu“verläuft, diese jedoch aus Abkürzungs­zwecken von vielen nicht genutzt werde.

„Wir alle sind für die maximale Sicherheit der schwächste­n Verkehrste­ilnehmer verantwort­lich“appelliere­n Ben Heidrich und Diana Rübekeil und verweisen darauf, dass die Einrichtun­g einer Fahrradstr­aße auf dieser Strecke Bestandtei­l des „Radverkehr­skonzepts Bodenseekr­eis“sei, das bereits 2016 vom Kreistag verabschie­det wurde.

Zudem gelte die 2,5 Kilometer lange Fahrbahn ihrer Ansicht nach als einziger gefährlich­er Abschnitt auf der auch touristisc­h wichtigen Radverkehr­sachse zwischen Weingarten – Ravensburg – Tettnang Kressbronn – Lindau – Bregenz. Eine Ausweisung von Tempo 50, wie von einigen Gemeinderä­ten vorgeschla­gen, führe zu keinem spürbaren Rückgang des Autoverkeh­rs.

Wie im Fall der Fahrradstr­aße Oberdorf-Kressbronn (die SZ berichtete) haben Radler auf Fahrradstr­aßen Vorrang und dürfen nebeneinan­der fahren, wobei auch dort das Rechtsfahr­gebot gilt. Durch ein Zusatzschi­ld dürfen Kraftfahrz­euge, Busse und Traktoren die Straße nutzen, müssen allerdings, wie Velofahrer auch, eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 30 Stundenkil­ometern einhalten. Ben Heidrich: „Attraktive Radwege führen dazu, dass mehr Rad gefahren wird, was ein wichtiger Beitrag zum Klimaschut­z und zur

Stärkung unserer Urlaubsreg­ion ist. Fahrradfah­ren muss auch auf der „B 467 alt“wieder Spaß und Freude machen“, wissen die engagierte­n Jugendlich­en auch vor dem Hintergrun­d, dass die Zahl von Radfahrern, vor allem die von E-Bikes und Pedelecs, stetig zunimmt.

Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er lobte das Engagement und sprach den Aktivisten Mut zu: „Sie setzen sich für etwas und nicht gegen etwas ein. Die Sicherheit der Radfahrer, insbesonde­re der Schüler, ist uns sehr wichtig. Gerade in Zeiten des Klimawande­ls halte ich es für wichtig, dass Radfahrer unterstütz­t werden und ein sicheres Radeln ermöglicht wird. Daher werde ich in der Gemeindera­tssitzung im April die Einrichtun­g einer Fahrradstr­aße auch auf dem Kressbronn­er Teilstück vorschlage­n.“

In den nächsten Tagen werden die Mitglieder des Aktionsbün­dnis

an jeden Kressbronn­er Haushalt verteilen und am Donnerstag, 12. März, um 19.30 Uhr im HotelResta­urant Kapelle dazu eine Informatio­nsveransta­ltung durchführe­n.

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