Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mehrgenerationenhaus macht Kinder handwerklich fit
Spezielles Programm bildet die Jüngsten in der Praxis aus – So entstehen selbstgebaute Tischlampen, Nistkästen oder auch Copter
MARKDORF (bw) - Kinder und Jugendliche für handwerkliche Tätigkeiten begeistern, ihre Talente entdecken, Potenziale herausfinden und ihr Selbstbewusstsein stärken: Seit fast drei Jahren läuft das Projekt „ZuWeGe“– Zukunft, Werkstatt, Gestalten – sehr erfolgreich im Mehrgenerationenhaus (MGH). Begleitet werden die Kinder dabei von Ehrenamtlichen.
Am Freitag endete das vierte Modul und sechs Kinder im Grundschulalter erhielten ihren Handwerksführerschein. Sie hatten sich in den vergangenen Tagen jeweils eine Tischlampe gebaut. Dabei waren verschiedene handwerkliche Tätigkeiten wie Sägen, Bohren und Schrauben notwendig. Es wurden auch verschiedene Materialien benutzt, wie Beton, Holz und Elektrodraht. Zuerst wurde eine Schalung für den Lampenfuss gebaut, dann mit Beton ausgegossen – dabei galt es, Aussparungen für die elektrische Zuleitung und den Schalter zu schaffen. Aus Holzleisten wurde der Lampenarm
gebaut, der Lampenkopf erhielt drei LED-Lichter. Geschmückt wurde das Ganze von einem Zwerg, der sehr genau mit der elektrischen Laubsäge ausgesägt wurde. „Es
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Individuelle Gardinen. Telefon: 07541 22224 macht Spaß, was mit meinen Händen zu machen“, erzählte Bassam, einer der Teilnehmer, ganz begeistert von dem Erlebten und dem Erfolg. Auf jeden Fall will er Handwerker werden.
Betreut und angeleitet wurden die Kinder von Willy Schuster und Marco Fandel, die ehrenamtlich im MGH aktiv sind. Im Rahmen eines SozialPraktikums für die Schule haben Sofia
Rösler und Maurice Köhler die beiden unterstützt.
Im Rahmen des Projektes „ZuWeGe“gibt es für Jugendliche von zehn bis 16 Jahren den Skulpturengarten. Dabei werden aus verschiedenen Werkstoffen, wie Holz, Metall oder Upcycling-Materialien unterschiedliche Skulpturen geschaffen und mit vielfältigen Techniken gestaltet. Bisher wurden auf Pfosten Vogelhäuschen und Nistkästen gebaut, die im Garten des MGH aufgestellt wurden. Für zehn- bis 16-jährige Mädchen wird ein „TechnikLab“angeboten, in dem sie erste Erfahrungen mit dem Einsatz und mit den Regeln von Motoren sammeln. Dabei haben sie zuletzt einen flugfähigen Copter gebaut. In diesem Modul kooperiert das MGH mit der „Toolbox“und nutzt auch deren Räume und Gerätschaften. Diese Angebote sind nur möglich aufgrund der finanziellen Unterstützung der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg, der Wiedeking Stiftung und der Baden-Württemberg-Stiftung.