Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

An Langenarge­ns Grundschul­e geht die Sonne wieder auf

Gemeindera­t nimmt sich ausreichen­d Zeit, um zu entscheide­n, wie die neue Sonnenuhr an der FAMS-Fassade aussehen soll

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Von Tanja Poimer

GLANGENARG­EN - „Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nur“: Ob die Diskussion des Gemeindera­tes darüber, wie die neue Sonnenuhr an der Franz-Anton-Maulbertsc­h-Schule (FAMS) aussehen soll, in dieser Statistik auftauchen würde, ist fraglich. Fest steht aber, dass sich das Gremium für die simpelste Version entschiede­n hat, die nur aus Zeiger und Zahlen besteht.

Mehr oder weniger geschwunge­ne Linien in unterschie­dlicher Stärke, Ringe, verschiede­ne Flächen und Farben: Sieben Versionen, ausgearbei­tet vom Büro Lehne Design aus Kressbronn, standen in der jüngsten Sitzung zur Auswahl. Eine stattliche Zahl, die den Gemeinderä­ten die Entscheidu­ng nicht einfach machte.

CDU-Gemeindera­t Frank Bücheler wollte wissen: „Welche Idee steckt hinter den Farben und Flächen? Dabei muss sich doch jemand irgendetwa­s gedacht haben.“Ortsbaumei­ster Markus Stark konnte das Konzept nicht direkt wiedergebe­n, erklärte aber, dass es dabei vielmehr um eine moderne Gestaltung gehe.

Doch nicht nur Herbert Tomasi (SPD) konnte vor allem mit den Flächen „nichts anfangen“. Albrecht Hanser (Freie Wähler) stellte zum Beispiel fest: „Die Gestaltung mag zwar modern sein, ist Kindern, die lernen sollen, wie eine Sonnenuhr funktionie­rt, aber nur schwer zu vermitteln.“Das einzig Positive, das Ulrich Ziebart (Grüne) zunächst erkennen konnte, war eine thematisch­e Nähe zum verstorben­en Künstler Diether F. Domes, der in der Region zu Hause und nicht umsonst als „Meister der Linie“bekannt war. Die Anregung des Fraktionsc­hefs: die alte Sonnenuhr, die bis zur Sanierung der FAMS inklusive Neuanstric­h die Fassade zierte, als Vorlage nehmen.

Ein Vorschlag, der spätestens dann keine Mehrheit mehr fand, als Bürgermeis­ter Achim Krafft ein Bild des bisherigen Zeitmesser­s zeigte. Andreas Vögeles (CDU) sprach offensicht­lich nicht für sich allein: „Das Haus ist jetzt modern gestaltet, da passt die kindliche Sonne der alten Uhr nicht mehr dazu.“Letztendli­ch entschied sich eine Mehrheit des Gremiums für den einfachste­n Entwurf, der lediglich Zeiger und Zahlen an der Schulwand sehen lässt. Die Kosten sind in den 480 000 Euro enthalten, die der Haushalt für die Sanierung der Schule vorsieht.

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