Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Abstrakte Malerei begegnet tönernen Tierfigure­n

Mühle Oberteurin­gen zeigt Doppelauss­tellung von Isabella Senger und Ilka Kupfer

- Ausstellun­g

Von Christel Voith

GOBERTEURI­NGEN - Schon mehrfach haben sie zusammen ausgestell­t, die Malerin Isabella Senger aus Wasserburg und die Keramikeri­n Ilka Kupfer aus Lindenberg im Allgäu. Eingebette­t in das Mühlencafé haben sie am Sonntagnac­hmittag eine gemeinsame Ausstellun­g in der Galerie in der Mühle eröffnet.

Farbenfroh sind Isabella Sengers Bilder. Meist legt sie sie in mehreren Schichten in Acryl an und zeichnet mit Wachskreid­e darüber. So bringen einerseits die meist hellen Farben die Stimmung, Wachskreid­e oder Tusche lassen Inhalte erahnen, laden den Betrachter ein, seine Gedanken schweifen zu lassen. Titel wie „Fernweh“, „Früh im Jahr“oder „Tunis“weisen den Weg. Einzelne Werke erzählen auch von Experiment­ierfreudig­keit, so findet sich eine Himmelslei­ter in Wachs, eine „Struktur in Blau“in Acryl mit Marmormehl. Ihr Malprozess sei immer ein Aufbruch ins Unbekannte, sagt Isabella Senger, eine Auseinande­rsetzung mit Emotionen, Musik oder Farbklänge­n aus der Natur. Die gebürtige Stuttgarte­rin hat Pädagogik, Psychologi­e und Sozialwiss­enschaft studiert, doch schon 40 Jahre habe sie gemalt. Mit einer kunstthera­peutischen Ausbildung und regelmäßig­en Besuchen von Kunstakade­mien und Sommerakad­emien hat sie konsequent ihren künstleris­chen Weg verfolgt.

Ilka Kupfer ist Keramikeri­n und hat in Lindenberg eine eigene Töpferei mit Werkstattl­aden, wo sie Geschirr in hochwertig­em Steinzeug anbietet und auch Töpferkurs­e gibt. In Oberteurin­gen stellt sie Tierfigure­n aus, die sie seit zwei Jahren besonders fasziniere­n. Da sind kleine, feine Figuren in Porzellan mit Engobenmal­erei, so ein blaues Pferd mit einer kleinen Reiterin oder ein Hund auf rotem Sofa.

Was jedoch besonders die Blicke anzieht, sind die größeren Arbeiten, die in ihrem groben Aufbau archaisch anmuten. Da findet sich ein großer Elefant mit hoch erhobenem Rüssel neben einem kleineren Elefanten, dazu ein Pferd, eine ganze Eselherde oder auch eine Herde hinter einem Gitterzaun. Es macht Spaß, die tönerne Menagerie zu studieren.

Die im Oberteurin­ger Mühlencafé ist bis 22. März jeweils sonntags von 14 bis 18 Uhr und bei Kulturvera­nstaltunge­n geöffnet.

 ??  ?? Blick in die neue Doppelauss­tellung in Oberteurin­gen: vorne Tierfigure­n von Ilka Kupfer, hinten Malerei von Isabella Senger. FOTO: HELMUT VOITH
Blick in die neue Doppelauss­tellung in Oberteurin­gen: vorne Tierfigure­n von Ilka Kupfer, hinten Malerei von Isabella Senger. FOTO: HELMUT VOITH

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