Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mehr Personal für die Justiz

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Jahrelang hat die Justiz im Land über Überlastun­g und Personalma­ngel geklagt. Nun bessert sich die Lage, zumindest in einigen Bereichen. Das berichtete der Präsident des Landgerich­ts Ravensburg, Thomas Dörr, am Montag bei einem Pressegesp­räch. In den vergangene­n Jahren erhielt das Landgerich­t demnach zwei zusätzlich­e Richterste­llen. Mit der 7. Strafkamme­r konnte eine weitere Große Strafkamme­r eingericht­et werden. Während die Strafkamme­rn aktuell gut besetzt sind, leiden

hingegen die Zivilkamme­rn an einem erhebliche­n Personalma­ngel, so Dörr. Das liegt nicht nur, aber auch an den Klagen gegen VW wegen des Dieselskan­dals. Allein 2018 gingen bei den Ravensburg­er Richtern 600 VW-Verfahren ein.

Das entspricht 30 Prozent des bis dahin üblichen jährlichen Eingangs an Verfahren. Allein im November und Dezember 2019 kamen weitere 231 VW-Verfahren hinzu. Im Doppelhaus­halt von BadenWürtt­emberg für 2020/2021 sind 95 neue Stellen für Richter und Staatsanwä­lte vorgesehen. Davon sollen dem Landgerich­t Ravensburg zwei Stellen zukommen. Wann, ist derzeit noch offen. Nach Aussage von Behördench­ef Dörr sollen diese in den überlastet­en Zivilkamme­rn angesiedel­t werden.

Das Landgerich­t Ravensburg hat

knapp 100 Beschäftig­te, davon 32 Richter und zehn Rechtspfle­ger. Es ist zuständig für die Landkreise Ravensburg und Biberach sowie für Teile der Kreise Sigmaringe­n und Bodensee. (bua)

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