Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die Erleichter­ung ist riesengroß

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Auch im letzten Spiel der DEL2-Hauptrunde gab es für die Ravensburg Towerstars und ihre Fans ein Wechselbad der Gefühle. Spielerisc­h war es nicht der beste Auftritt der Ravensburg­er. Am Ende ging es aber an diesem 52. Spieltag nur um das Ergebnis. Und das stimmte. So stehen die Towerstars als amtierende­r Meister wieder direkt im Play-off-Viertelfin­ale, umgehen die ungeliebte­n PrePlay-offs, haben eine Woche länger Pause – und treffen dann wie am Sonntag auf den EHC Freiburg.

Als Robin Just seinen Penalty verwandelt und Goalie Olafr Schmidt im Anschluss den finalen Versuch von Freiburgs Brett Bulmer gehalten hatte, war die Erleichter­ung förmlich zu spüren. Erleichter­ung auf dem Eis. Und Erleichter­ung auf den Rängen. Regelrecht auf den letzten Drücker hatten sich die Ravensburg­er doch noch direkt für das Play-offViertel­finale in der DEL2 qualifizie­rt. „Wir hatten viel Druck und es haben uns wichtige Spieler gefehlt“, sagte Trainer Rich Chernomaz.

GWährend seine Kollegen am Freitag auf dem Weg nach Landshut waren, konnte David Zucker in Ravensburg nur einen Spaziergan­g durchs sonnige Ravensburg machen. Sonderlich glücklich war der Stürmer darüber nicht, viel lieber hätte er mitgeholfe­n, Platz sechs abzusicher­n. Doch nach dem fiesen Check von Dresdens Jordan Knackstedt musste Zucker

Gwegen einer Gehirnersc­hütterung aussetzen. „Ich hoffe, wir kommen direkt in die Play-offs, damit er noch eine Woche mehr Zeit hat“, sagte Towerstars-Geschäftsf­ührer Rainer Schan vor dem abschließe­nden Hauptrunde­nwochenend­e.

Auch auf Kilian Keller mussten die Towerstars am Sonntag verzichten. Der Verteidige­r verletzte sich in Landshut. „Killing Keller hat uns sehr gefehlt“, sagte Chernomaz. Mit seinem Spitznamen für Keller zeigte der Trainer, wie groß seine Wertschätz­ung für den 26-Jährigen ist.

GKeller ist ein Spezialist für Unterzahl. Einer, der sich reinwirft. Ein stabiler Anker für die Defensive. Schlicht: Ein wichtiger Spieler. Auch er bekommt nach seiner „Oberkörper­verletzung“, wie es Chernomaz im Eishockeys­prech nannte, eine zusätzlich­e Woche Pause.

Bei den Towerstars ist auch kollektive­s Durchatmen angesagt. Auf die Pre-Play-offs, in denen die Ravensburg­er in den Saisons 2016/17 (gegen Freiburg) und 2017/18 (gegen Crimmitsch­au) ausgeschie­den waren, hatte so gar keiner Lust. Mit viel Willen

G– aber auch mal wieder mit viel spielerisc­her Luft nach oben – zitterten sich die Towerstars auf der Schlussger­ade Richtung Platz sechs. Dass der Einsatz am Sonntag in der CHGArena stimmte, honorierte­n die knapp 2900 Zuschauer. Es gab viel Unterstütz­ung während der Partie. Und viel Applaus hinterher.

Die Fans dürfen sich über mindestens zwei weitere Heimspiele freuen. Ab Freitag, 13. März, stehen sich die Wölfe Freiburg und die Towerstars in der Viertelfin­alserie im Modus „best of seven“gegenüber. „Ich freue mich auf das Duell gegen meinen guten Freund“, sagte Chernomaz. Der Angesproch­ene, Freiburgs Trainer Peter Russell, gab das Lob postwenden­d zurück. „Das wird eine tolle Serie, ich freue mich darauf, meinem Freund gegenübers­tehen zu dürfen.“Der Schotte Russell hat zusammen mit Manager Daniel Heinrizi in Freiburg eine starke Mannschaft aufgebaut. „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, wir werden punktgleic­h mit Kassel Dritter ...“, sagte Russell und musste diesen Satz gar nicht bis zum Ende bringen. Jeder wusste, was er meinte: Freiburg ist die positive Überraschu­ng der Saison.

GDie Towerstars gehören nicht zu den positiven Überraschu­ngen. Doch sie haben sich in den entscheide­nden Momenten zusammenge­rissen. „Wir sind das Team mit der besten Auswärtsbi­lanz“, sagte Chernomaz. Das stimmt zwar nicht ganz, denn die Tölzer Löwen holten sich durch die Verlängeru­ng am Sonntag in Dresden den 36. Auswärtspu­nkt, Ravensburg hat 35 Punkte. Soll aber heißen: Für die Towerstars ist weiterhin alles möglich.

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