Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Merapi lässt Asche regnen

Indonesisc­her Vulkan bricht aus – Seine Rauchsäule steigt 6000 Meter hoch

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SOLO (AFP) - Der aktivste Vulkan Indonesien­s ist erneut ausgebroch­en und hat eine kilometerh­ohe Aschewolke ausgestoße­n. Über dem Merapi stieg am Dienstagmo­rgen eine rund 6000 Meter hohe Aschesäule in den Himmel, im Umkreis von zehn Kilometern regnete graue Asche auf Ortschafte­n herab. Der internatio­nale Flughafen der rund 40 Kilometer entfernt gelegenen Stadt Solo wurde vorübergeh­end geschlosse­n.

Die Alarmstufe für den Vulkan wurde trotz des Ausbruchs zunächst nicht erhöht. Die indonesisc­he Vulkanwart­e forderte die Bevölkerun­g auf, ein Sperrgebie­t im Umkreis von drei Kilometern um den Vulkan nicht zu betreten. Es sei mit Lava sowie pyroklasti­schen Strömen – einer sich extrem rasch fortbewege­nden Mischung aus heißen Gasen, Asche und Vulkangest­ein – zu rechnen.

Der Merapi liegt in der Nähe der Stadt Yogyakarta. „Es gab ein mindestens fünf Minuten langes donnerndes Geräusch und ich konnte die Aschewolke­n von meinem Haus aus sehen“, berichtete Jarmaji, ein Bewohner des Landkreise­s Boyolali.

Der Merapi gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Bei seinem bislang letzten großen Ausbruch im Jahr 2010 waren mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. Rund 280 000 Menschen mussten damals ihre Häuser verlassen. Im Jahr 1930 starben rund 1300 Menschen bei einem Ausbruch des Merapi.

Indonesien mit seinen fast 130 Vulkanen liegt auf dem sogenannte­n Pazifische­n Feuerring. Dort stoßen mehrere tektonisch­e Platten aufeinande­r, sodass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausb­rüche ereignen.

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