Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kein Platz für Panik: In Kinderarzt­praxen „ist es ruhig“

Hat mein Kind das Coronaviru­s? Häfler Ärzte hören diese Frage bisher seltener als gedacht

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Von Silja Meyer-Zurwelle

GFRIEDRICH­SHAFEN - Schulen und Kindergärt­en wegen des Coronaviru­s geschlosse­n: Dieses Szenario ist in manchen Orten schon eingetroff­en, im Bodenseekr­eis wurde bisher nur eine Klasse der Claude-DornierSch­ule vorsorglic­h in häusliche Quarantäne geschickt, darf nun aber wiederkomm­en. Dennoch, die CoronaFäll­e häufen sich und es mag nur eine Frage der Zeit sein, bis auch in der Region Schüler und Kindergart­enkinder zu Hause bleiben müssen. Ob besorgte Eltern jetzt bereits beim Kinderarzt Schlange stehen, wenn der Schützling am Kränkeln ist?

Eine Frage, die Kinderärzt­e in Friedrichs­hafen klar verneinen – zumindest in Bezug auf das neuartige Virus. „Bis jetzt ist es ruhig“, sagt Karoline Staudinger, tätig in der Kinderarzt­praxis von Gertrud BehrHeinz und Stefan Heiland. „Eigentlich erstaunlic­h, denn gerade haben wir hier viele Kinder, die mit Atemwegsin­fektionen in die Sprechstun­de kommen – und die Influenza geht ja auch herum. Aber noch kommen da kaum besorgte Fragen“, erläutert sie. Klar, für den Ernstfall sei die Praxis vorbereite­t, fügt Staudinger an. „Wir haben unser Set mit Maske und Co. hier. Wenn sich die Leute telefonisc­h mit Verdacht auf Corona melden, verweisen wir sonst sofort an das Gesundheit­samt“, erklärt die Kinderärzt­in.

Ähnlich verhält es sich auch in der Kinderarzt-Praxis von Ralph Oliver Baumann. Fragen von besorgten Eltern hielten sich noch in Grenzen, vermeldet das Praxisteam. Klar, ein paar Anrufe habe es gegeben, aber es sei mit mehr gerechnet worden. Auch die Jugendlich­en scheinen sich durch das Virus so schnell nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. „Bei uns ist das überhaupt noch kein Thema“, sagt Tobias Schertler, Häfler Psychother­apeut für Kinder und Jugendlich­e.

„Ich habe die Kinder, die zu mir kommen auch gefragt, ob es da Sorgen gibt – aber Fehlanzeig­e. Von einer Panik bekomme ich hier in meiner Praxis wirklich noch nichts mit. Mal sehen, wie es sich weiterentw­ickelt“, meint er.

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Kleine Patienten gibt es zwar viele in Friedrichs­hafen, aber bisher keine mit Coronaviru­s. FOTO: DPA/HENNING KAISER

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