Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Fronhofen steckt sich neue Ziele
Brochenzell erwartet den SV zum Fupa-Spiel der Bezirksliga – Viele Vereine weichen aus
Von Klaus Eichler
GRAVENSBURG - Ein Kunstrasenplatz ist für die Vereine in dieser Jahreszeit sehr wichtig. Wer keinen hat, ist auf Nachbarschaftshilfe angewiesen. Die ist aber zumindest in der Fußball-Bezirksliga mittlerweile groß. So spielt Ratzenried am 21. Spieltag in Eglofs, Eschach in Weißenau, Beuren in Isny und Seibranz in Bad Wurzach – die SG Argental spielt wahrscheinlich bei den Sportfreunden Friedrichshafen.
Der SV Fronhofen hat mit sechs Punkten aus den ersten drei Rückrundenspielen Tabellenplatz vier gefestigt und will mehr. „Wir wollen schon noch eingreifen ins Geschehen“, sagt Trainer Gerhard Schmitz. „Wir können befreit aufspielen, was die Aufgabe für unsere Gegner nicht leichter macht.“Geht es nach Schmitz, werden die kommenden drei Spiele zeigen, wo die Reise für den SVF hingehen kann. „Gegen den VfL Brochenzell wollen wir uns eine gute Ausgangsposition für die Spiele danach schaffen.“Oberzell und Beuren heißen dann die Gegner. „Danach können wir uns neue Ziele stecken“, sagt Schmitz. Bei der Partie in Brochenzell ist für Schmitz klar: „Da gibt es sicher keinen Schönheitspreis zu gewinnen.“Die Fronhofener stellen sich auf schwierige Platzverhältnisse ein. Zu Recht: „Fronhofen darf keinen Teppich erwarten“, sagt VfLTrainer Rolf Weiland, „aber man kann Fußball spielen.“Die Favoritenrolle sieht Weiland klar beim SVF. „Wir brauchen einen richtig guten Tag, müssen hinten gut stehen und bis zum Schluss hellwach sein“, sagt Brochenzells Trainer. Weiland hat Fronhofen gegen Achberg beobachtet – die Offensive um Lasse Trenkmann, Marius Deutelmoser und Florian Haßler hat ihn beeindruckt. Der VfL muss auf sich schauen – er steht auf dem Abstiegsrelegationsplatz.
Der SV Beuren hat die Tabellenspitze zurückerobert, trotzdem sieht Trainer Patrick Mayer sein Team weiter nicht als Favorit. „Es gibt Mannschaften, die sind bei der Kaderbreite besser aufgestellt als wir. Wenn alle fit bleiben, können wir oben dranbleiben.“Laut Mayer werden die fünf, die momentan oben stehen, die Meisterschaft unter sich ausmachen. „Wir wollen mindestens Platz zwei schaffen.“Beuren erwartet den SV Bergatreute, der noch ein gutes Polster auf die Abstiegsränge hat. „Auf dem Polster dürfen wir uns aber nicht ausruhen“, sagt Trainer Norbert Badstuber.
„Ich war nicht enttäuscht, dass wir verloren haben“, sagt Eschachs Trainer Philipp Meißner nach der 0:1-Heimniederlage gegen den TSV
Ratzenried. „Für mich ist wichtig, dass sich die Mannschaft entwickelt, da gehören Niederlagen dazu.“Laut Meißner fehlte zuletzt die Lockerheit und Leichtigkeit. „Die Jungs sollen sich keinen Druck machen“, sagt Meißner. Der Tabellenzweite erwartet am Sonntag den SV Achberg, der im Kampf um den Klassenerhalt jeden Punkt braucht.
Der TSV Heimenkirch ist auf fünf Punkte an Eschach herangerückt und erwartet nun den SV Mochenwangen. „Wir müssen schon aufpassen, dass wir nicht doch noch hinten reinrutschen“, sagt SVM-Trainer Patrick Hehn. Um das Saisonziel vorderes Tabellendrittel noch zu erreichen, „müssten wir schon eine überragende Rückrunde spielen und verletzungsfrei bleiben“, meint Hehn.
Der TSV Ratzenried hat sich im Tabellenmittelfeld festgebissen. Trainer Markus Steidle warnt vor der Partie gegen den Drittletzten TSG Bad Wurzach aber davor, die Runde „jetzt schon entspannt zu Ende zu spielen“. Seine Mannschaft habe für Sonntag einen guten Plan. „Mit einem Dreier können wir den Sieg gegen Eschach vergolden“, sagt Steidle.
Mittelfeldduelle liefern sich der SV Kressbronn gegen den FC Leutkirch und der SV Seibranz gegen den TSV Meckenbeuren. Die vier Kontrahenten trennen gerade mal vier Punkte.
Bleibt noch die Frage: Kann der SV Oberzell noch ins Meisterschaftsgeschehen eingreifen? „Die Mannschaft ist hungrig“, sagt Trainer Thomas Gadek. „Ein Blick in die Zukunft ist aber schwierig.“Oberzell hinkt als einzige Mannschaft drei Spiele hinterher. Erster Gegner des Jahres ist der Vorletzte SG Kißlegg, der ums sportliche Überleben in der Bezirksliga kämpft. „Kißlegg muss alles in die Waagschale werfen und wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben“, sagt Gadek.
Für Schlusslicht SG Argental geht es um alles. „Das Glück war zuletzt nicht auf unserer Seite“, sagt Trainer Bruno Müller. Die SG verlor in der Nachspielzeit in Bad Wurzach. „Ein Punkt wäre für die Moral gut gewesen, so war es wieder ein Nackenschlag.“