Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Gefahr für Kirchenbesucher und Reiche
Dass Geld nicht stinkt, ist uns aus der Regierungszeit des römischen Kaisers Vespasian überliefert. Es ging damals um …, nein, lassen wir’s, es verdirbt den Appetit. Dass Geld aber auch in virologischer Hinsicht besenrein sauber ist, das wissen wir, seit uns ein guter Freund seine aktuellen Erfahrungen aus dem katholischen Sonntagsgottesdienst verraten hat. Also: Mit bedrückter Stimme habe der Herr Pfarrer zu Beginn verkündet, dass es wegen des Corona-Problems kein Weihwasser mehr gebe und auch keinen Friedensgruß und auch keine Mundkommunion.
Alles klar. Wir gehen davon aus, dass die Diözesanleitung dieserart das Aussterben der verbliebenen Schäflein zu verhindern gedachte. Jedoch: Eigenartigerweise sei dann der Klingelbeutel von vorne bis hinten durch die Bänke gereicht worden, von einer Hand in die andere, sozusagen als Friedensgrußersatz in klingender Münze. Es ist nicht überliefert, wie viele Gottesdienstbesucher die Klingelbeutelattacke überlebt haben.
Damit wären wir bei der Partei Die Linke. Eine Genossin hat neulich auf einem Kongress in Kassel, sagen wir mal: ins Spiel gebracht, das eine Prozent der reichsten Bürger (m/w/ d/Alte/Junge/Migranten/Dicke/ Dünne/Dumme usw.) zu erschießen. Rund 690 000 Stück Millionäre würden in diesem Fall an die Wand gestellt. Peng und basta! Der Linke-Generaldirektor Bernd Riexinger war aber milder gestimmt und hat stattdessen Zwangsarbeit für die Schlimmbürger vorgeschlagen. Hinterher hat man alles wieder ein wenig bedauert. Ein Missverständnis halt, wie oft in solchen Fällen. (vp)