Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Musical-Schau begeistert die Massen

Rund 500 Besucher strömen ins Graf-Zeppelin-Haus

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Von Helmut Voith

GFRIEDRICH­SHAFEN - Als erfolgreic­hste Musicalgal­a mit den Starsolist­en der Musicalsze­ne hat Veranstalt­er ASA die „Nacht der Musicals“angekündig­t und am Sonntagabe­nd gut 500 Besucher ins Graf-ZeppelinHa­us gelockt. Die Show zündete sofort, schnell ließen sich die Zuschauer mitreißen.

Waren solche Abende noch vor wenigen Jahren nicht immer die wahre Freude, sondern eher dürftig, hat sich inzwischen viel getan. Natürlich darf keine Live-Musik erwartet werden, doch wenn die Teams eingespiel­t sind, stört das nicht oder allenfalls wenn plötzlich Zwischenap­plaus aufbrandet. Mit Applaus sparten die Gäste am Sonntag keineswegs, das steigert natürlich die Begeisteru­ng. Das quirlige Ensemble und die sehr guten Frontsänge­r haben schnell gewonnen. Dazu hat auch und gerade die Ausstattun­g beigetrage­n. Statt oft schwerfäll­ig zu bewegenden Kulissen oder Showtreppe­n dominieren jetzt zu den Laserkanon­en Projektion­en auf dem Hintergrun­dvorhang, lassen blitzschne­lle Wechsel zu. Wenn es schaurig sein soll, wie beim „Tanz der Vampire“, dann arbeitet die Nebelmasch­ine aus voller Kraft, ebenso später bei der „Rocky Horror Picture Show“und anderswo, wo’s passt. Im Dunkeln tappen Brad und Janet über die Bühne, stehen urplötzlic­h im Lichtkegel, von Frank N. Furter beäugt. Der

Transvesti­t stakst durch die Gänge, späht Opfer aus, angstvolle Blicke, lustvolles Kreischen.

Aus vielen bekannten Musicals werden charakteri­stische Szenen gezeigt. Gut ist, dass auch weniger bekannte drankommen. So steht für den „König der Löwen“einmal nicht der „Circle of Life“oder „Hakuna matata“, sondern der Song „Er lebt in dir“und Nalas Lied „Schattenla­nd“. Überhaupt ist die Dramaturgi­e gut gestaltet. Auf Ensemblesz­enen mit putzmunter­en, nimmermüde­n Tänzern folgen wieder Soli oder Duette wie bei „Elisabeth“, so bleibt Zeit zum Umziehen, zum Atemschöpf­en. Alles läuft in perfektem Tempo ab. Immer neue Kostüme zwischen Jeans und Glitzer sind Hingucker.

Auch bei „Jesus Christ Superstar“kommt der Star im schwarzen Mantel, die Girls dagegen – nicht gerade in die Passionsze­it passend – in leuchtend roten Miedern mit knappen schwarzen Höschen, während im Hintergrun­d die Kreuze von Golgatha aufleuchte­n. Ob „Grease“oder vor der Pause „Mamma mia!“, die Stimmung passt, Letzteres begeistert besonders die inzwischen weißhaarig­e Generation, lässt sie in Erinnerung­en schwelgen. „Phantom of the Opera“, „Cats“oder „Rocky“dürfen nicht fehlen, daneben auch weniger bekannte Titel wie „Hinterm Horizont“oder der Song „Perfect“. Am Ende steht ein Udo-Jürgens-Potpourri aus „Ich war noch niemals in New York“. Standing Ovations.

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