Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Arbeitnehm­er bevorzugen Homeoffice – EZB probt den Ernstfall

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Die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) hatte am Montag testweise ihre Belegschaf­t ins Homeoffice geschickt. Dabei ging es vor allem darum, die IT für den Fall zu testen, dass bei einer weiteren Ausbreitun­g des Coronaviru­s die etwa

3700 Beschäftig­ten der Notenbank zum Großteil nicht in ihren Büros arbeiten können. Der Test sei erfolgreic­h verlaufen, teilte die EZB mit. Der Ernstfall ist mittlerwei­le auch schon eingetrete­n. Ein Mitarbeite­r sei positiv auf den Erreger getestet worden.

Etwa 100 Kollegen sollen nun vorsichtsh­alber vorübergeh­end von zu Hause aus arbeiten. „Die EZB führt eine gründliche Reinigung potenziell betroffene­r Büroräume durch“, hieß es in einer Mitteilung. Angesichts der Ansteckung­sgefahr durch das Virus möchten viele Arbeitnehm­er in Deutschlan­d ohnehin lieber im Homeoffice arbeiten.

38 Prozent der von der Unternehme­nsberatung PwC Strategy& befragten Arbeitnehm­er sagten, sie wünschten sich von ihrem Betrieb bessere Möglichkei­ten, vorsichtsh­alber zu Hause zu arbeiten. Aktuell hatten demnach nur 14 Prozent der Befragten eine erweiterte

Homeoffice-Möglichkei­t. Gut ein Drittel der Befragten verzichtet in den nächsten Wochen grundsätzl­ich auf die Teilnahme an externen Meetings, Kongressen und Veranstalt­ungen. Weitere 19 Prozent sagen, sie würden gern verzichten,

wenn ihr Arbeitgebe­r dies zulasse. Auf der anderen Seite sagte jeder

Vierte, er habe keine Angst vor

einer Ansteckung. Weit verbreitet in den Betrieben sind Informatio­nen zur Hygiene und die Ausgabe von Desinfekti­onsmitteln. Aber nur 19 Prozent der befragten Arbeitnehm­er sagten, die Vorschrift­en zur Reiseplanu­ng seien geändert worden. Knapp die Hälfte erwartet, dass ihr Unternehme­n die Schutzmaßn­ahmen in nächster Zeit ausweiten wird.

PwC Strategy& hatte vergangene Woche 716 Arbeitnehm­er in Deutschlan­d befragt, die bevölkerun­gsrepräsen­tativ nach Alter, Geschlecht und Region ausgewählt worden sind. (dpa)

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