Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kreisligaspiel läuft völlig aus dem Ruder
EGESHEIM (zad) - Die Bilanz des wegen einer Massenschlägerei abgebrochenen Fußballspiels zwischen dem SV Egesheim und Türkgücü Tuttlingen: sieben Verletzte mit Prellungen, Schürfwunden, ausgeschlagenen Zähnen, vier Polizeistreifenwagen und sechs Krankenwagen vor Ort. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, das Sportgericht des Württembergischen Fußballbundes wird sich ebenfalls mit dem Vorfall in der Partie der Kreisliga B, Staffel 2, beschäftigen.
Marcus Kiekbusch, WFV-Vorsitzender des Bezirks Schwarzwald und Obmann der Schiedsrichtergruppe Tuttlingen, der sich unmittelbar nach dem Gewaltexzess vor Ort ein Bild gemacht hatte, zeigte sich entsetzt. „Das hat nichts mehr mit dem Hobby Fußball zu tun. Das ist ein gesellschaftliches Problem, das wir nicht in den Griff bekommen. Ich bin fassungslos.“Der Vorfall in Egesheim sei bei weitem kein Einzelfall, betont Kiekbusch. Ebenfalls am Sonntag hatte es in der Partie der Kreisliga A, Staffel 1, SGM TGA I/FV 08 Rottweil II gegen den FC Epfendorf Handgreiflichkeiten nach dem Schlusspfiff gegeben. Nicht allzu lange her ist auch die Attacke eines AH-Spielers der SpVgg Aldingen, der mit einem Bierkrug bei der AH-Partie im Rahmen des Heuberg-Wanderpokals 2019 auf zwei Spieler des FC Frittlingen losging.
Bei den Verantwortlichen des SV Egesheim ist man ob des gewalttätigen Vorfalls konsterniert. „Wir sammeln uns jetzt erst einmal und geben dann eine offizielle Stellungnahme ab“, erklärt Edgar Sauter, Vorsitzender des SV Egesheim, gegenüber unserer Zeitung. Details zum Vorfall wolle er zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren. Nur so viel sagt er: „Ich bin massiv entsetzt. Das hat mit Fußball doch nichts mehr zu tun.“