Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Corona verändert die Gesellscha­ft

- Von Ralf Schäfer

Die Verbreitun­g des Coronaviru­s’ aber auch die Versuche, diese Verbreitun­g einzudämme­n, sorgen für einschneid­ende Veränderun­gen in der Gesellscha­ft. Als positiv denkender Mensch und Leser des Online-Tagesbuchs einer Kollegin auf www.schwaebisc­he.de, die mit ihrer Familie seit nunmehr zehn Tagen in Quarantäne steckt, gebe ich aber die Hoffnung nicht auf. Die Art, wie die Behörden hierzuland­e mit Corona umgehen, lässt hoffen, dass die Infizierun­g der Menschen sich eher langsam vollzieht, also hier und da Familien oder allein lebende Menschen in häusliche Quarantäne geschickt werden.

Und genau dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir tätig werden müssen. Wir, soll heißen, all diejenigen, die noch nicht in Quarantäne sind. Die Menschen, in ihren eigenen vier Wänden eingesperr­t, können nicht mehr einkaufen, können sich nicht mehr versorgen. Das müssen wir dann für sie tun. Nachbarn und Freunde sollten sich wie im Fall besagter Kollegin engagieren. Sollten die Einkäufe vor die Türe stellen, abgerechne­t werden kann auch später oder gleich über das Internet.

Sollte dieses System funktionie­ren, könnte das Virus zu mehr sozialer Nähe führen, zu einer solidarisc­hen Gesellscha­ft, von der man in letzter Zeit beinahe so gar nichts mehr gespürt hat. Voraussetz­ung dafür ist aber, weder hysterisch Hamsterkäu­fe zu unternehme­n noch aufgrund der drohenden Infektion in Panik zu geraten. Der Kollegin und ihrer Familie wünsche ich an dieser Stelle alles Gute und Durchhalte­vermögen. Sei stolz auf Deine Freunde.

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