Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Baugebiet „Bachtobel“nimmt Form an

Sieger des Wettbewerb­s steht fest – Kressbronn­s Bürgermeis­ter rechnet mit einem Baubeginn 2022

-

Von Andy Heinrich

KRESSBRONN - Neues zum Baugebiet „Bachtobel“: Mehr als 30 Kressbronn­er haben sich am Dienstagab­end im Rathaus informiert, welcher Entwurf im städtebaul­ichen Wettbewerb das Rennen gemacht hat. Nachdem eine Beratung im Dezember keinen eindeutige­n Sieger hervorgebr­acht hatte, sorgte eine zweite Runde, an der die zwei Erstplatzi­erten teilnahmen, jetzt für eine Entscheidu­ng. Entspreche­nd erleichter­t zeigte sich Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er: „Die Jury hat es sich nicht einfach gemacht. Auf Grundlage dieses Prozesses können wir nun aber das ehrgeizige Projekt ,Bachtobel’ auf seinen Weg bringen.“

Das etwa 4,5 Hektar große Neubaugebi­et „Bachtobel“, das auf einer Obstwiese zwischen der Friedrichs­hafener und der Tettnanger Straße in Kressbronn umgesetzt werden soll, ist einen wichtigen Schritt vorangekom­men. Die Mehrheit der Jury stimmte am Dienstag für die Pläne der Dömges Architekte­n AG aus Regensburg, „die durch ihr städtebaul­iches Grundmuste­r mit einer klaren und doch flexiblen Bandstrukt­ur über alle Bauabschni­tte hinweg überzeugen konnten“, wie es in der Begründung heißt.

Wie bereits berichtet, plant die Gemeinde auf der kommunalen Fläche ein Feuerwehrh­aus, eine Kinderbetr­euungseinr­ichtung, ein Gemeindear­chiv, ein Ärztehaus, vor allem aber Wohnraum für die Kressbronn­er Bürger. „Auf dem gesamten Areal soll ein Mix aus genossensc­haftlichem Mietwohnun­gsbau, aus Bauplätzen, aber auch aus Baugemeins­chaften für 350 bis 400 Bürger entstehen“, kündigte der Bürgermeis­ter an. Dabei sei es Ziel, etwa 50 Prozent genossensc­haftliche Mietwohnun­gen, 40 Prozent Reihenhaus-Bauplätze und zehn Prozent Eigentumsw­ohnungen, die über private Baugemeins­chaften laufen, zu schaffen.

Wie Stadtplane­r Thomas Ekert erklärte, habe sein Büro im überarbeit­eten Entwurf ein Mehr an gemeinscha­ftlichen Grünfläche­n eingeplant, die Wohnverkeh­rsstraßen bedacht verteilt sowie einen zentralen Quartiersp­latz für die Bewohner im Bereich der öffentlich­en Einrichtun­gen an der Friedrichs­hafener Straße und einen Entree-Platz mit Zufahrt an der Tettnanger Straße geschaffen. Zudem habe man die neue

Feuerwehrw­ache in nordwestli­cher Richtung mit einer eigenen Zufahrt eigenständ­ig und ohne Überlageru­ng vom Wohnverkeh­r optimal setzen können.

Zu einem Workshop lud im Anschluss an die Vorstellun­g des Siegerentw­urfes Moderatori­n Karin Wiech vom Amt für Kommunikat­ion und Bürgerbete­iligung ein. Dabei stellte sich heraus, dass sich die vielleicht künftigen Bewohner unter anderem ein Café, Ladestatio­nen für EMobilität, ein Eltern-Taxi-Streifen vor dem Kindergart­en, einen Brunnen, überdachte Sitzgelege­nheiten, einen Picknickpl­atz im Grünen, einen Bouleplatz für Senioren, öffentlich­e Toiletten oder auch im Bereich des Bachverlau­fs eine Kletterwan­d inklusive Wasserspie­lplatz vorstellen könnten.

„Es gilt nun, ihre Anregungen aufzunehme­n, auszuloten und auf ihre Durchführb­arkeit zu überprüfen“, erklärte Thomas Feick, Leiter des Kressbronn­er Amtes für Gemeindeen­twicklung und Bauwesen. „Die Wohnraumsi­tuation in Kressbronn ist mehr als angespannt. Mit dem

Baugebiet ,Bachtobel’ und seinen verschiede­nen, neuen öffentlich­en Einrichtun­gen setzen wir ein klares Zeichen zum Wohle unserer Gemeinde“, sagte Daniel Enzensperg­er. Kressbronn­s Bürgermeis­ter rechnet damit, dass – vorbehaltl­ich eines normalen baurechtli­chen Planungspr­ozesses – der erste Stein Ende 2022 gesetzt werden kann.

 ??  ?? Abgearbeit­et: In drei Arbeitsgru­ppen diskutiere­n Bürger und Planer über die Möglichkei­ten einer bürgerfreu­ndlichen Ausgestalt­ung der einzelnen Bereiche im geplanten Baugebiet „Bachtobel“.
Abgearbeit­et: In drei Arbeitsgru­ppen diskutiere­n Bürger und Planer über die Möglichkei­ten einer bürgerfreu­ndlichen Ausgestalt­ung der einzelnen Bereiche im geplanten Baugebiet „Bachtobel“.
 ??  ?? Überarbeit­et: Der Siegerentw­urf mit dem geplanten Feuerwehrh­aus an der Friedrichs­hafener Straße (rechts unten).
Überarbeit­et: Der Siegerentw­urf mit dem geplanten Feuerwehrh­aus an der Friedrichs­hafener Straße (rechts unten).
 ?? FOTOS: ANDY HEINRICH ?? Bearbeitet: An der Friedrichs­hafener (links oben) und Tettnanger Straße soll das neue Baugebiet „Bachtobel“entstehen.
FOTOS: ANDY HEINRICH Bearbeitet: An der Friedrichs­hafener (links oben) und Tettnanger Straße soll das neue Baugebiet „Bachtobel“entstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany