Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Workshop zeigt: Studiengan­g Agrarwirts­chaft hat Potenzial

Volles Haus an der DHBW in Ravensburg – Akteure aus Landwirtsc­haft und Betrieben sondieren mögliche Inhalte

- Workshop-Anmeldung reutter@dhbw-ravensburg.de

RAVENSBURG (sz) - Die DHBW Ravensburg sondiert derzeit mit verschiede­nen Akteuren aus der Region das Potenzial für ein duales Studium Agrarwirts­chaft. Bei einem Workshop mit rund 70 Landwirten und in agrarwirts­chaftliche­n Betrieben Tätigen ging es nun um mögliche Inhalte und um die Ausrichtun­g solch eines Studiengan­gs.

Wie die Duale Hochschule DHBW in einer Mitteilung schreibt, sehen viele dieses Studium als Möglichkei­t für die Betriebsna­chfolge. So sei das Studienang­ebot vor Ort ausdrückli­ch gelobt worden. Die Workshop-Teilnehmer hatten aber auch viele Fragen zur konkreten Ausgestalt­ung, die in die weitere Planung einfließen werden, heißt es weiter.

Die DHBW Ravensburg plant das duale Studium Agrarwirts­chaft in Kooperatio­n mit dem Landwirtsc­haftlichen Zentrum BW (LAZBW) Aulendorf und dem Kompetenzz­entrum Obstbau-Bodensee (KOB). Dort hat man sich die angewandte Forschung und die anwenderor­ientierte Versuchsar­beit auf die Fahnen geschriebe­n. Deren Ausstattun­g mit Laboren käme den Studierend­en zugute. Ein duales Studium Agrarwirts­chaft würde aus einem Wechsel von sechs Monaten Theorie an der Hochschule und sechs Monaten Praxis

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in einem landwirtsc­haftlichen Betrieb bestehen. Die Idee hat starke Unterstütz­er aus der Region. „Wenn Baden-Württember­g in der Ausbildung des Fachkräfte­nachwuchse­s im Agrarberei­ch nicht ins Hintertref­fen

geraten, sondern zukunftsun­d wettbewerb­sfähig bleiben will, müssen wir auf die etwa im grenznahen bayerische­n Triesdorf schon erfolgte Einrichtun­g dualer Agrarstudi­engänge reagieren und uns in der landwirtsc­haftlichen Bildung breiter aufstellen“, sagt Harald Sievers, Landrat im Landkreis Ravensburg. Martin Hahn (MdL), agrarpolit­ischer Sprecher der Landtagsfr­aktion Bündnis 90/Die Grünen, sprach von einem „Meilenstei­n“. Für ihn steht die Landwirtsc­haft vor einer schwierige­n Situation, „wir müssen uns über die Zukunft Gedanken machen“. Die zentrale Rolle der Bildung dabei hob auch Dr. Konrad

Rühl, Ministeria­ldirigent im Ministeriu­m für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz, hervor. „Wir möchten den jungen Leuten Ausbildung und Studium vor Ort in der Region anbieten“, betonte Waldemar Westermaye­r, Vorsitzend­er des Bauernverb­ands Allgäu-Oberschwab­en.

Rektor Prof. Dr.-Ing. Herbert Dreher und Dekan Wirtschaft Prof. Dr. Volker Simon stellten das Konzept für das neue Studienang­ebot vor. „Wir möchten mit ihnen gemeinsam das Curriculum entwickeln“, so Simon. Auf positive Resonanz stieß die Möglichkei­t eines Studiums vor Ort, der Beitrag zur Betriebsna­chfolge und das Konzept eines breit angelegten Studiums mit gezielten Wahlmöglic­hkeiten. Gute Hinweise gaben die Teilnehmer zu Details wie dem Zeitmodell oder ob die Praxisphas­en im heimischen oder einem fremden Betrieb mehr Sinn machen. Ein Teilnehmer fasste es so zusammen: „Grundsätzl­ich sehr positiv mit noch einigen Fragezeich­en.“Der Workshop war dabei ein wichtiger erster Austausch.

bei Andreas Reutter, Telefon 0751 / 189 99 21 60, oder per E-Mail an

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