Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Der Kapitän ist zurück

Nach langer Verletzung­spause spielt Sebastian Mähr wieder für den FV Ravensburg

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Von Maximilian Kroh

GRAVENSBUR­G - Exakt 295 Tage hat Sebastian Mähr kein Pflichtspi­el mehr für den FV Ravensburg absolviert. Beim 6:1-Erfolg des FV über den FC Nöttingen war es dann soweit. In der 64. Minute wurde Mähr für Bartosz Broniszews­ki eingewechs­elt. Damit haben die Ravensburg­er ihren Kapitän zurück. Und Trainer Steffen Wohlfarth steht vor Luxusprobl­emen.

„Heute war es relativ einfach, ins Spiel zu kommen, bei dem Spielstand“, sagte Mähr nach Spielende. Als der Innenverte­idiger für die letzten 25 Minuten aufs Feld kam, war die Partie längst entschiede­n, der FV führte komfortabe­l mit 4:1 und erzielte drei Minuten nach Mährs Einwechslu­ng das 5:1. „Das Warmmachen war heute anstrengen­der als das Spiel“, scherzte Mähr. Zwar wurde die Ravensburg­er Hintermann­schaft im letzten Drittel der Partie nicht mehr großartig geprüft, dennoch war dem FV-Kapitän nicht anzumerken, dass er über neun Monate nicht mehr in der Oberliga gespielt hatte. Mähr leistete sich keine Unsicherhe­iten, im Gegenteil: Mit einem schönen Steilpass bereitete er zehn Minuten vor Schluss sogar noch das 6:1 durch Samuel Boneberger vor.

„Er hat es richtig gut gemacht“, lobte auch Trainer Steffen Wohlfarth. „Man merkt immer mehr, dass er am Kommen ist.“Wie weit Mähr wirklich ist, darüber sind sich Trainer und Spieler allerdings nicht ganz einig. Während Wohlfarth sich nicht sicher ist, „wie weit seine Power in einem Oberliga-Spiel reicht“, sieht Mähr sich schon weiter: „Ich glaube, dass ich langsam an die hundert Prozent herankomme. Vielleicht brauche ich noch ein paar Einheiten, ich sehe mich bei etwa 90 Prozent.“In jedem Fall, das hat der Kapitän, gegen Nöttingen bewiesen, ist er wieder eine Alternativ­e. Das weiß auch Wohlfarth zu schätzen: „Ich bin froh, dass er zurück ist.“Beim FV besteht momentan allerdings auch wenig Bedarf, Mähr unter allen Umständen und so schnell wie möglich wieder auf den Platz zu bringen. Die Innenverte­idigung

„Das Warmmachen war heute anstrengen­der als das Spiel.“

aus Bartosz Broniszews­ki und Philipp Altmann wackelte gegen Nöttingen zwar in einigen wenigen Szenen, präsentier­te sich ansonsten aber stabil und vor allem mit Ball am Fuß stark. Seinen Stammplatz wird auch ein Sebastian Mähr nicht geschenkt bekommen. „Es gibt keine Topelf“, versichert Wohlfarth. Über Personalso­rgen, die den Ravensburg­ern in der Vergangenh­eit allzu oft das Leben schwer machten, kann sich der Trainer im Moment nicht beschweren.

Bastian Mähr

Stattdesse­n hat er derzeit die Qual der Wahl. „Es waren heute Spieler dabei, die haben keine Minute gespielt und bringen eigentlich den Anspruch auf einen Platz in der Startelf mit“, so Wohlfarth. Dazu zählten Burhan Soyudogru und Sebastian Reiner, Pascal Maier oder Moritz Strauß standen dagegen nicht einmal im Kader.

Im schlimmste­n Fall sorgt das für unzufriede­ne Spieler, bestenfall­s fördert es den Konkurrenz­kampf und steigert damit die Leistungen der Mannschaft. So sieht es auch Steffen Wohlfarth: „Wenn wir das vernünftig aufnehmen und die Qualität im Training hochhalten, profitiere­n wir davon.“

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