Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Towerstars planen einige Veränderun­gen im Kader

Nach dem plötzliche­n Saisonende in der DEL2 stehen noch Einzelgesp­räche mit allen Spielern an

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Von Michael Panzram

RAVENSBURG - vergangene­n Sonntag sind die Ravensburg Towerstars miteinande­r beim Essen gewesen. Die Vereinsver­antwortlic­hen wollten sich gemeinsam mit allen Spielern und den Familien auf die anstehende­n Play-offs einstimmen. Seit Dienstagab­end ist klar: Es war der interne Saisonabsc­hluss. Denn nach dem plötzliche­n Ende der Spielzeit, das die DEL2 am Dienstagab­end wegen des Coronaviru­s verkündete, wird es die Play-offs, „die geilste Zeit des Jahres“, wie die Eishockeys­pieler gerne sagen, nicht geben. Für die Towerstars kommt diese Entscheidu­ng zur Unzeit.

Weil nun Veranstalt­ungen jenseits der 1000 Zuschauer verboten sind, werde auch die Abschlussf­eier mit den Fans nicht stattfinde­n, kündigte Towerstars-Geschäftsf­ührer Rainer Schan am Mittwoch an. Sehr wohl aber wird es den ganzen Donnerstag über Einzelgesp­räche mit den Spielern geben – und das sicher mit unangenehm­em Ausgang für den einen oder anderen Spieler, der damit noch nicht rechnet. Es werde laut Schan „sicherlich einige Veränderun­gen geben“.

„Wir sind natürlich nicht ganz zufrieden mit dieser Saison“, sagte Schan in einem ersten Fazit, das noch ganz unter dem Eindruck dessen stand, was der Geschäftsf­ührer am Dienstag erlebt hatte. Da war er nämlich quasi in ständigem Kontakt mit den anderen Verantwort­lichen aller DEL2-Clubs und der Liga gewesen – bis zu dem Zeitpunkt, als die allgemein akzeptiert­e Entscheidu­ng fiel, die Saison frühzeitig zu beenden. Als „unumgängli­ch“bezeichnet­e DEL2Geschä­ftsführer René Rudorisch diese Entscheidu­ng auch am Mittwochmo­rgen. Schan entsprach dieser Einschätzu­ng voll und ganz. Wirtschaft­lich und sportlich hätten Geisterspi­ele keinen Sinn gemacht, bekräftigt­e er.

Finanziell birgt aber auch das Saisonende zu so einem frühen Zeitpunkt ein Risiko für die Towerstars. Denn noch laufen etliche Spielerver­träge bis Ende März beziehungs­weise Ende April. Die Lösung: Kurzarbeit.

Damit fangen die Ravensburg­er die jetzt noch laufenden Kosten auf. Wenigstens einigermaß­en. Denn dass ihnen durch die wegfallend­en Play-offs wertvolle Einnahmen durch die Lappen gehen, bestreitet Schan nicht.

Neben den finanziell­en Hoffnungen, die die Towerstars in die Playoffs hatten, sind es auch die sportliche­n, die sie jetzt ganz plötzlich begraben mussten. „Ich war mir sicher, dass wir gegen Freiburg weiterkomm­en“, sagt Trainer Rich Chernomaz, der die Entwicklun­g der vergangene­n Wochen als positiv empfunden hat. „Wir spielen für die Play-offs. Darauf haben wir jetzt monatelang hingearbei­tet. Für uns Spieler ist das ein Schlag ins Gesicht“, beschrieb Towerstars-Kapitän Vincenz Mayer das vorzeitige Saisonende. Auch er hätte mit seinen Mannschaft­skameraden liebend gerne gezeigt, dass mehr ihn ihnen steckt, als sie in der Hauptrunde gezeigt haben.

Noch einmal betonten die Towerstars-Verantwort­lichen, dass sie ihr Minimalzie­l Platz sechs zwar erreicht hätten. Gleichzeit­ig behauptet niemand, damit vollständi­ge Begeisteru­ng ausgelöst zu haben. Schan betonte, dass die Mannschaft es nicht geschafft hätte, die Fans in eigener Halle mitzunehme­n. Auch die Probleme mit den Ultras von der B1Crew ließ er nicht unerwähnt. Den auch für die kommende Saison geltenden Ausschluss der Gruppe, die sich nicht zuletzt in den Spielen gegen Landshut ordentlich daneben benahm, rechtferti­gte er aber auch am Mittwoch. Wie sich die Stimmung nach einer merklich ruhigeren ersten Phase entwickelt habe, sei aber erfreulich gewesen, freuten sich Schan und Mayer. Das stimmt sie auch zuversicht­lich für die kommende Saison. Apropos kommende Saison: Um die jetzt gemachten Fehler nicht zu wiederhole­n, steht in den kommenden Tagen noch eine größere Aussprache aller Verantwort­lichen an. Dann geht es in eine lange Sommerpaus­e.

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