Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Zu wechselhaft
Die DEL2-Saison ist für Titelverteidiger Ravensburg zum denkbar ungünstigsten Moment zu Ende gegangen. Überwiegend hatten sich die Towerstars durch die 52 Spiele gequält. Jetzt, da sie sich vermeintlich einigermaßen gefunden hatten, machte ihnen das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung. Denn in den Play-offs wollten sie endlich zeigen, was in ihnen steckt.
Zweifel, dass die Towerstars sich – wie im Meisterjahr – wieder in einen Rausch gespielt hätten, sind allerdings sicher nicht ganz unberechtigt. Zu wechselhaft, zu wenig begeisternd waren die Leistungen – und das bis zum Ende der regulären Saison. Es sei hier nur an die gruseligen Auftritte gegen Bayreuth (0:4 in eigener Halle) und Dresden (4:5 nach 4:0-Führung in eigener Halle) erinnert.
Es ging schon richtig schlecht los. Mit Trainer Tomek Valtonen, dessen Verpflichtung einen Verbleib von Meistertrainer Rich Chernomaz verhinderte, setzten Geschäftsführer Rainer Schan und Co. zielgenau aufs falsche Pferd. Schon zur Länderspielpause mussten sie dieses Missverständnis korrigieren. In der Mannschaft zeigten sich da schon erste Risse – Jeff Hayes war vor Valtonen nach Landshut geflohen. Mit Rückkehrer Chernomaz schien es besser zu werden. Schwere Verletzungen und etliche Spielerwechsel ließen aber keine Ruhe aufkommen. Auch diese Umstände dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Towerstars angesichts ihrer Einzelqualität im Kader mit Tabellenplatz sechs nicht gerade überzeugt haben. Da war deutlich mehr drin.