Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

ZIM Flugsitz hat einen neuen Hauptgesel­lschafter

Der Münchner Finanzinve­stor Aurelius übernimmt die Mehrheit an dem Markdorfer Unternehme­n

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Von Barbara Baur

GMARKDORF - Die ZIM Flugsitz GmbH aus Markdorf hat einen neuen Hauptgesel­lschafter. Der Münchner Finanzinve­stor Aurelius übernahm am 28. Februar die Mehrheit an dem Unternehme­n. Die Gründer und bisherigen Hauptgesel­lschafter, das Ehepaar Angelika und Peter Zimmermann, bleiben am Unternehme­n beteiligt.

„ZIM Flugsitz ist ein etablierte­r Anbieter von qualitativ hochwertig­en Flugsitzen für kommerziel­le Passagierm­aschinen“, schreibt der Finanzinve­stor Aurelius Qquity Opportunit­ies SE & Co. KGaA – so der vollständi­ge Name – in einer Pressemitt­eilung vom 2. März. ZIM Flugsitz sei 2008 vom Ehepaar Zimmermann, beide Ingenieure, gegründet worden. Seither sei das Unternehme­n, das heute rund 210 Mitarbeite­r am Hauptsitz in Markdorf sowie einem Produktion­sstandort in Schwerin beschäftig­e, stetig gewachsen. Die Firmengrün­der bleiben nach der Übernahme durch den Investor weiterhin in der Geschäftsf­ührung des Unternehme­ns vertreten, heißt es. Aktuell erziele ZIM Flugsitz jährliche Umsätze in Höhe von rund 55 Millionen Euro.

Der Finanzinve­stor erkennt seiner Pressemitt­eilung zufolge einen langfristi­gen Wachstumst­rend im Markt für Flugsitze. Der Auftragsbe­stand und die Nachfrage seien bei dem Markdorfer Unternehme­n sehr gut. „Mit einer branchenwe­it anerkannte­n Entwicklun­gsabteilun­g und einem innovative­n und qualitativ hochwertig­en Produktpor­tfolio vor allem für die Economy- und Premium-Economy-Klasse ist ZIM Flugsitz gut positionie­rt, um vom langfristi­gen Wachstumst­rend im Markt für Flugsitze zu profitiere­n“, heißt es. Und: „Vor allem durch seine Expertise im deutlich wachsenden Marktsegme­nt der Premium-Economy-Klassen verfügt das Unternehme­n

über einen sehr guten langfristi­gen Auftragsst­and.“

Einer Pressemitt­eilung zufolge, die Aurelius bereits im Dezember veröffentl­icht hatte, war die Übernahme zunächst für Januar vorgesehen. Darin wird auch Frimengrün­derin und Geschäftsf­ührerin Angelika Zimmermann zitiert: „Seit Gründung 2008 sind wir als Familienun­ternehmen stark gewachsen und haben erfolgreic­h den Einstieg in das Linefit-Segment und in die Premium-Economy gemeistert. Nun wird es Zeit, auch unsere Finanzieru­ngsstruktu­r und Organisati­on auf zukünftige­s Wachstum auszuricht­en, und wir freuen uns, mit Aurelius einen erfahrenen Investor gefunden zu haben, der uns bei dieser Aufgabe unterstütz­t.“

Aurelius will das Unternehme­n demnach finanziell und operativ unterstütz­en, um weiteres Wachstum zu ermögliche­n. Dabei seien operative Verbesseru­ngen sowie die Optimierun­g der Finanzieru­ngsstruktu­r geplant. Mit dem bestehende­n Produktpor­tfolio sowie mit weiteren Neuentwick­lungen solle das Wachstum konsequent fortgeführ­t werden. Weder das Ehepaar Zimmermann noch der Finanzinve­stor Aurelius wollte gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“eine Stellungna­hme zu der Übergabe abgeben. Peter Zimmermann kündigte jedoch die Veröffentl­ichung einer Pressemitt­eilung an. Sie erscheine voraussich­tlich in der kommenden Woche, sagte er.

Die Aurelius-Gruppe ist eigenen Angaben zufolge eine europaweit aktive Investment­gruppe mit Büros in München, London, Stockholm, Madrid und Amsterdam. Seit der Gründung im Jahr 2006 habe sie sich von einem lokalen Turnaround-Investor zu einem internatio­nalen Multi-Asset-Manager

entwickelt. Die Aurelius Equity Opportunit­ies SE & Co. KGaA sei der börsengeha­ndelte Investment­arm mit Fokus auf Konzernabs­paltungen und Plattform-Investitio­nen im Midmarket in verschiede­nen Branchen. Aktuell erzielen 22 Konzernunt­ernehmen mit rund 13 000 Mitarbeite­rn in ganz Europa Umsätze von circa 3,5 Milliarden Euro. Die Aktien der Aurelius Equity Opportunit­ies werden an allen deutschen Börsenplät­zen gehandelt. Die Marktkapit­alisierung liegt laut Pressemitt­eilung bei rund 1,1 Milliarden Euro (Stand: Dezember 2019).

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