Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Was den Bürgern auf den Nägeln brennt
Reges Interesse an der Einwohnerfragestunde im Ailinger Ortschaftsrat
AILINGEN (wgh) - Ausgesprochen rege ist das Interesse an der Einwohnerfragestunde zu Beginn der jüngsten Sitzung des Ailinger Ortschaftsrates gewesen. Dabei ging es etwa um den Lärmaktionsplan, ruhende Bauvorhaben, die Geruchsentwicklung und Postzustellung.
Wie es denn mit Fortschreibung des Lärmaktionsplanes aussehe, so die erste Wortmeldung eines Bürgers. Da der aktuelle Aktionsplan noch bis 2021 laufe und man danach erst die veränderte Verkehrsentwicklung im Zusammenhang mit der B 31-neu in Betracht ziehen wolle, sei mit einer Fortschreibung voraussichtlich erst im Jahr 2022 zu rechnen, antwortete Ortsvorsteher Georg Schellinger.
Zum derzeitigen Stillstand des Bauvorhabens an der Hauptstraße 34, der für Stirnrunzeln bei Anwohnern sorgt, habe man auf Nachfrage noch keine Antwort vom Bauherrn bekommen, betonte Schellinger. Grundsätzlich müsse man aber die zulässige Frist von drei Jahren nach Erteilung der Baugenehmigung beachten. Dass es im Kirchwegle keine Beleuchtung geben wird, auch damit muss man sich aufseiten der Bürgerschaft wohl abfinden. Angesichts der zu erwartenden Kosten von rund 100 000 Euro werde man von diesem Vorhaben absehen, so die Auskunft des Ortsvorstehers. Man halte es für Fußgänger auch für zumutbar, bei Dunkelheit über die Bodenseestraße auszuweichen. Über das unzulässige Parken von Paketdiensten auf der Bodenseestraße ereiferte sich eine Anwohnerin. „Meist blockieren die Fahrzeuge dabei die Radstreifen – und das völlig ohne Notwendigkeit“, sagt sie. Auf dieses Problem in den Ortsnachrichten aufmerksam zu machen, bringe vermutlich nichts, so der Hinweis von Georg Schellinger. Er ermunterte aber die Anwohner, in solchen Fällen selbst zu agieren, gegebenenfalls Fotos von den Falschparkern zu machen und sich damit an das städtische Rechtsamt zu wenden. Sich sachkundig machen will man sich im Ortschaftsrat auch in Bezug auf die Frage, ob es Autofahrern gesetzlich erlaubt ist, gegebenenfalls Fahrradschutzstreifen zu befahren – falls keine Radfahrer in Sicht sind. „Dann kann man auch keine Wäsche mehr draußen aufhängen“, befürchtet ein weiterer Anwohner aus der Bodenseestraße mit Blick auf die mögliche Geruchsentwicklung im Umfeld eines geplanten Döner-Kebab-Betriebs – und erhielt Unterstützung eines ebenfalls anwesenden Nachbarn. Hingewiesen wurde auch auf die Gefahr einer nächtlichen Ruhestörung. In diesem Zusammenhang verwies der Ortsvorsteher auf die weitere Tagesordnung der Sitzung.
Dort wurde über ein entsprechendes Baugesuch zu Umbau und Umnutzung der bestehenden Gewerbeflächen in den genannten Gastronomiebetrieb beraten und abgestimmt. Man könne der bereits erfolgten positiven Stellungnahme des Planungsamts der Stadt Friedrichshafen folgen, so die einstimmige Meinung des Ortschaftsrats. Man knüpfe daran aber die Bedingungen, dass die Öffnungszeiten von 11 bis 22 Uhr strikt einzuhalten und ordnungsgemäße Lüftungsmaßnahmen zu ergreifen seien und eine Bewirtung im Freien auszuschließen sei.