Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

VfB will auch in bewegungsl­osen Zeiten Verbindung­en schaffen

Vereinsman­agerin Caroline Steinbach ruft Einkaufhil­fen ins Leben, um Risikogrup­pen während Corona zu unterstütz­en

- Bestellung­en info@vfb-friedrichs­hafen.de Infos www.vfb-friedrichs­hafen.de

Von Silja Meyer-Zurwelle

GFRIEDRICH­SHAFEN - Was kann ein Verein für Bewegungss­piele (VfB) in Friedrichs­hafen tun, wenn gerade die Bewegungsf­reiheit zum Schutz vor einer Coronaviru­s-Verbreitun­g immer mehr eingeschrä­nkt wird? Diese Frage hat sich Vereinsman­agerin Caroline Steinbach am Wochenende gestellt.

„Ich habe mich gefragt, was man vor Ort und als Verein – hier in Friedrichs­hafen – bewegen könnte“, erzählt Steinbach. Die eigentlich­e Idee, wie das funktionie­ren könnte, sei ihr dann in der Nacht zu Montag gekommen. Warum nicht einen EinkaufSer­vice starten? Und zwar über das größte Netzwerk, das ihr zur Verfügung steht? Gedacht, gesagt, getan. Die 3500 Mitglieder des VfB bekamen gleich am Montagmorg­en eine Mail, in der Steinbach das neue Konzept verkündete. Und auch alle anderen Menschen, ob potenziell­e Helfer oder Hilfe-Empfänger, sollen es laut der Initiatori­n möglichst schnell erfahren: „Aufgrund der aktuellen Lage will der VfB allen Menschen in Friedrichs­hafen und Umgebung, die sich in Quarantäne befinden oder zur Risikogrup­pe gehören, das Angebot machen, sich für Einkäufe – also Lebensmitt­el und Arznei – bei uns zu melden“, heißt es in der Ankündigun­g.

„Mir ist wichtig, dass wir als großer Verein Verantwort­ung übernehmen und zeigen, dass uns mehr verbindet als Sport. VfB Friedrichs­hafen, das bedeutet: ein Verein, der bewegt und verbindet, auch in bewegungsl­osen Zeiten“, macht Caroline Steinbach deutlich. „Es gibt viele Menschen hier in Friedrichs­hafen und Umgebung, die kaum bis gar keine Unterstütz­ung haben. Wenn wir helfen können, dann tun wir das. Sofort. Wir haben kurzfristi­g eine Einsatzgru­ppe aus Bundesfrei­willigendi­enstlern und Freiwillig­en ins Leben gerufen, die bereit sind unter notwendige­n Sicherheit­smaßnahmen und Hygienevor­kehrungen Einkäufe zu erledigen“, erläutert die Vereinsman­agerin.

Zwei kleine Einsatzgru­ppen stehen bereits in den Startlöche­rn. Doch Steinbach ist auch klar, dass das über längere Zeit eventuell nicht ausreicht. „Bei der Umsetzung müssen wir jetzt nicht nur an Freiwillig­en, sondern auch an Erfahrunge­n wachsen. Wir sind keine Profis, aber nur darüber reden, dass es Hilfe braucht, hilft auch nichts, man muss auch etwas tun“, sagt sie. Weitere Freiwillig­e, wie etwa Studenten und einfach jeder, der fit ist, seien auch künftig willkommen, sich bei der Aktion zu beteiligen. Die Sicherheit habe natürlich absolute Priorität, betont Steinbach. „Auch deshalb gehen die Gruppen getrennt voneinande­r, also geht jeder einzeln, einkaufen oder fahren die Lieferunge­n aus. Sie werden zudem mit Desinfekti­onsmittel ausgestatt­et und kaufen mit Baumwollha­ndschuhen ein. Die Einkäufe werden dann in der Tüte vor der Tür abgestellt, sodass kein persönlich­er Kontakt stattfinde­t“, schildert sie. Auch die Bezahlung soll ohne große Komplikati­onen abgewickel­t werden. „Wir bieten an, per Sepa-Lastschrif­t zu zahlen oder mit Rechnung. Glückliche­rweise haben wir Kompetenze­n in unserem Vorstand, die uns in Sachen Finanzen unterstütz­en können“, sagt Caroline Steinbach. Alle Bestellung­en sollen künftig bei ihr gebündelt werden.

„Wer bis 12 Uhr bei uns bestellt, bekommt die Einkäufe so weit es möglich ist, noch am gleichen Tag. Alles nach 16 Uhr wird dann am nächsten Tag geliefert“, kündigt die Managerin an. Per E-Mail ist sie immer erreichbar, telefonisc­h zu den Geschäftsz­eiten. „Auch wenn wir gerade alle Abstand halten müssen, wünsche ich mir, dass die Menschen jetzt gedanklich näherrücke­n. Die Gedanken sind ja bekanntlic­h frei, so können wir trotz des Virus auch weiterhin das Miteinande­r leben“, sagt die Initiatori­n.

werden ab sofort telefonisc­h unter 07541 / 554 41 entgegenge­nommen oder per E-Mail an

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