Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Erste Rückkehrer landen in Deutschland
Die Bundesregierung holt Touristen aus Urlaubsländern zurück
BERLIN (dpa) - Die größte Rückholaktion für Deutsche aus dem Ausland in der Geschichte der Bundesrepublik ist angelaufen. Am Mittwochnachmittag landete in München die erste von der Bundesregierung gecharterte Maschine mit Urlaubern aus Tunesien, die wegen Reisebeschränkungen in der Corona-Krise in dem nordafrikanischen Land gestrandet waren. Am Abend wurden zwei Maschinen aus dem ägyptischen Badeort Hurghada in München und drei aus Marokko in Frankfurt am Main erwartet. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind noch mehr als 100 000 deutsche Touristen im Ausland
Der Lufthansa-Airbus A321 aus Tunesien brachte etwa 150 Urlauber zurück nach Deutschland. Nach Passagierangaben
war er nur zu drei Vierteln gefüllt.
In den vergangenen Tagen hatte Tunesien wie zahlreiche andere Länder weltweit wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Grenzen dicht gemacht und Flugverbindungen gekappt. Da Deutschland inzwischen zu den Hauptrisikoländern gehört, sind Bundesbürger besonders stark von den Einschränkungen betroffen.
Bundesaußenminister Heiko Maas hatte deswegen am Dienstag angekündigt, Deutsche aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären Linienflüge mehr gibt. Dafür sollen von Lufthansa, Condor und Tui für 50 Millionen Euro 30 bis 40 Maschinen gechartert werden. Die Passagiere müssen sich voraussichtlich mit dem Betrag für ein EconomyTicket an den Kosten beteiligen.