Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Deutschlan­d stoppt Flüchtling­saufnahme

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Deutschlan­d nimmt vorerst keine Flüchtling­e mehr aus humanitäre­n Gründen auf. Wegen der Corona-Krise stellt das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) die humanitäre­n Aufnahmepr­ogramme des Bundes für Geflüchtet­e vorübergeh­end ein. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesinne­nministeri­ums am Mittwoch. Das Ministeriu­m habe am Dienstag „angesichts der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie“das Bamf angewiesen, das Resettleme­ntVerfahre­n mit der Türkei und die Resettleme­nt-Verfahren des Bundes für Menschen in humanitäre­n Notlagen „bis auf Weiteres auszusetze­n“. Die Funke-Mediengrup­pe hatte zuerst darüber berichtet.

Faktisch seien die „deutschen humanitäre­n Aufnahmeve­rfahren wegen verschiede­ner Reisebesch­ränkungen und operativer Einschränk­ungen auch seitens wichtiger Partner bereits seit vergangene­m Freitag zum Erliegen gekommen“, sagte der Sprecher. So hatten die Internatio­nale Organisati­on für Migration und das Flüchtling­shilfswerk der Vereinten Nationen ebenfalls am Dienstag die Aufnahmepr­ogramme ausgesetzt.

Seit 2012 nimmt Deutschlan­d im Rahmen der sogenannte­n Resettleme­nt-Programme Flüchtling­e in Notlagen auf, darunter viele Syrer aus der Türkei und dem Libanon. Die Programme sollen Schutzsuch­enden aus Krisengebi­eten einen dauerhafte­n Aufenthalt in Deutschlan­d sichern. Pro Jahr will die Bundesregi­erung so rund 5000 Menschen zur Zuflucht nach Deutschlan­d verhelfen. (KNA)

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