Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Tom Brady offenbar nach Tampa Bay
TAMPA (SID/dpa) - Kaum war die Nachricht vom angeblichen Deal mit Tom Brady in Umlauf, rissen sich die Fans der Tampa Bay Buccaneers wie die Verrückten um Dauerkarten. Laut übereinstimmenden Medienberichten setzt der Football-Star seine NFLKarriere nach dem Abschied von den New England Patriots beim Team aus Florida fort – auf den Quarterback warten viel Geld und viel Sonne.
30 Millionen Dollar (etwa 27,2 Millionen Euro) soll der 42-Jährige pro Saison bekommen, über die Laufzeit des Vertrages gibt es keine verlässlichen Informationen; mehrere Spielzeiten sind im Gespräch. Es sieht also sehr danach aus, dass der erfolgreichste Profi in der langen Geschichte der US-Liga im Rentnerparadies in den Ruhestand gehen wird.
Tampa hat große Lust auf Brady, innerhalb kürzester Zeit schnellte die Nachfrage für die wenigen Heimspiele im Raymond James Stadium in die Höhe. Teilweise war das Portal Ticketmaster derart überlastet, dass mehr als 6000 Personen in der Warteschleife hingen. Ist der Wechsel erst offiziell perfekt, dürfte es einen weiteren Schub geben. Der Club wird es gerne hören, mit einem Schnitt von 51 898 Zuschauern waren die „Bucs“in der vergangenen Saison nur die Nummer 30 unter den 32 Teams. Jetzt beginnt in der Tampa Bay Area eine neue Zeitrechnung.
Seit der Saison 2007/08 hat es die Franchise nicht mehr in die Play-offs geschafft, auch mit Quarterback Jameis Winston, Nummer 1 im NFLDraft 2015, gab es keinen Aufschwung. Winston erreichte in der vergangenen Saison zwar 5109 Yard Raumgewinn durch seine Pässe – mehr als jeder andere in der NFL – und warf den Football zu 30 Touchdowns. Er leistete sich aber auch 30 abgefangene Bälle durch den Gegner – ebenfalls mehr als jeder andere. Jetzt übernimmt Brady die Regie, der sechsmalige Super-Bowl-Champion.
Sportlich ist der Schritt in den Süden mutig. Für Brady wäre alles andere als der Titel eine Enttäuschung. Am 7. Februar 2021 ist Tampa Gastgeber des Super Bowl LV. Natürlich träumen die „Bucs“, deren Trainer Bruce Arians sich zuletzt öffentlich sehr um Brady bemüht hatte, davon, dabei zu sein. Beim Wettanbieter Caesars Sportsbook ging die Quote für den Titelgewinn innerhalb eines Tages immerhin von 40:1 auf 22:1.