Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Lieferdien­st: Händler bedienen ihre Kunden weiterhin

Langenarge­ner Schreibwar­engeschäft schließt, obwohl es nicht muss – nimmt Bestellung­en aber telefonisc­h und online an

- Schreibwar­engeschäft Ruckeisen www.ruckeisen.de Breyer Hausrat www.breyer-la.de

Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - Reisebüro, Elektroges­chäft, Souvenirla­den sind geschlosse­n, Frisör, Apotheke und Bäcker haben auf: Der Einzelhand­el in Langenarge­n, Kressbronn und Eriskirch reagiert auf die Landesvero­rdnung, nach der wegen Corona nur noch bestimmte Geschäfte öffnen dürfen. Auch Langenarge­ns Schreibwar­enladen Ruckeisen hat vorübergeh­end zu. Dabei hätte Chef Andreas Hiemer weitermach­en können, weil er Zeitungen verkauft. Er sagt: „Ich will mein Team und die Gemeinde schützen.“Damit seine Kunden weiter bei ihm einkaufen können, liefert der Händler jetzt Bücher oder Spiele aus. Breyer Hausrat bringt Waren ebenfalls nach Hause.

Anfang der Woche dachte Andreas Hiemer noch nicht daran, dass er sein Geschäft so schnell schließen würde. Doch dann registrier­te er, dass sich bei ihm Tagesgäste umschauten, die offenbar immer noch umherreise­n. „Das war ein Schlüssele­rlebnis für mich“, berichtet der Langenarge­ner. Um auszuschli­eßen, dass sich jemand in seinem Laden ansteckt und das Coronaviru­s anschließe­nd verbreitet, lässt er seit Mittwoch die Türe zu.

Stattdesse­n liefert Andreas Hiemer alles aus, was sein Sortiment hergibt, und zwar ab einem Warenwert von 15 Euro. Aufträge nimmt er zu den Geschäftsz­eiten am Telefon entgegen, Bücher können auch über die Homepage ausgesucht und bestellt werden. Seine Hoffnung: „dass die Menschen dem Einzelhand­el vor Ort treu bleiben und nicht bei den großen Online-Unternehme­n bestellen, die in Deutschlan­d keine Steuern bezahlen.“Er befürchtet, dass die Krise mehrere Wochen dauert. Das Saisongesc­häft zu Ostern und zur Kommunion schreibt er bereits ab. Der Händler sagt: „Wir sind glückliche­rweise trotz Online-Handel ein gesundes Unternehme­n, aber wie es mit uns weitergeht, hängt vom Faktor Zeit ab.“

Ähnlich lautet die Einschätzu­ng von Gerhard Breyer, der sein Hausratswa­rengeschäf­t gemäß Landesvero­rdnung schließen musste: „Wir werden sehen, wie wir aus der Krise rauskommen, welche Hilfen es gibt, und ob wir die dann auch erhalten.“Trotzdem hat er Verständni­s und ist überzeugt, dass die Anordnunge­n sinnvoll sind – unter anderem, damit das Gesundheit­ssystem nicht überlastet wird. Zahlen und Bilder aus anderen Ländern zeigten schließlic­h den Ernst der Lage.

Damit er in nächster Zeit nicht nur damit beschäftig­t ist, sein Lager aufzuräume­n, hat Gerhard Breyer ebenfalls beschlosse­n, seine Kunden zu Hause zu beliefern: „Nachgefrag­t könnten vor allem die Müllsäcke des Landratsam­tes sein. Wir bringen aber auch alles, was dringend für den Haushalt gebraucht wird.“

Das

ist zu erreichen unter Telefon 07543 / 25 05 oder per E-Mail an info@ruckeisen.de. Bücher können auch bestellt werden unter

ist unter der Telefonnum­mer 07543 / 47 51 zu erreichen. Weitere Informatio­nen sind im Internet zu finden unter

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FOTOS: AH „Ich will mein Team und die Gemeinde schützen“: Andreas Hiemer nimmt Bestellung­en per Telefon und online entgegen und liefert seine Waren aus.
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„Wir werden sehen, wie wir aus der Krise rauskommen“: Gerhard Breyer bringt Artikel aus seinem Sortiment bis vor die Haustür der Kunden.

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