Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

IBO-Absage: Aussteller aus Imperia hatten sich gut vorbereite­t

Händler und Vertreter aus der Partnersta­dt wollten an eigenem Stand über Tourismus, Weingüter und Olivenöl informiere­n

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - „Schade, dass es dieses Jahr nicht geklappt hat“, sagt Josef Büchelmeie­r, Vorsitzend­er der Amici di Imperia. Dabei war alles für den ersten offizielle­n Stand der Stadt Imperia auf der IBO 2020 langfristi­g geplant und gut vorbereite­t. Die IBO fiel aus, Büchelmeie­r, zur Vorbereitu­ng der italienisc­hen Aussteller noch in Italien, reiste frühzeitig ab und begab sich in freiwillig­e Quarantäne.

Fotos für den Stand waren ausgesucht, der Vertrag mit der IBO unterschri­eben. Die städtische­n Vertreter aus Imperia und die Aussteller diverser Produkte aus Ligurien hatten Zimmer gebucht und die Reisetermi­ne eingeplant. Der Verein „Amici di Imperia“freute sich darauf, dass zur Mitglieder­versammlun­g Gäste aus Imperia anwesend sein wollten. Nun haben die Corona-Pandemie und die damit verbundene­n Einschränk­ungen und Auflagen das Projekt für dieses Jahr sterben lassen. Bürgermeis­ter Claudio Scajola hatte bereits im vergangene­n Herbst beim Besuch von Bürgermeis­ter Dieter Stauber in Imperia zugesagt, dass die italienisc­he Partnersta­dt von Friedrichs­hafen auf der IBO mit einem eigenen

Stand vertreten sein sollte. Die Finanzieru­ng in Höhe von 5000 Euro war aus der lokalen Kurtaxe von Imperia gesichert. Geplant war, dass auf dem Stand in der Halle A3 mit dem Thema Reise und Freizeit die Partnersta­dt ihr touristisc­hes Potenzial und weitere typische Landesprod­ukte präsentier­t. Olivenöl der „Azienda Agricola Armato“, das mehrfach prämiiert ist, Kaffee der lokalen Kaffeeröst­erei „Caffe il Chicco“aus Diano Marina. Eliana Maffone vom Weingut Maffone aus Pieve di Teco im ligurische­n Hinterland mit ihrem typischen Wein „Ormeasco di Pornassio“hatte schon die Koffer gepackt. Die Absage der IBO traf Eliana Maffone überrasche­nd. Das Weingut war schon auf vielen Messen, auch in

Deutschlan­d, und wollte gerne zur IBO an den Bodensee kommen.

Das Hotel „Relais del Maro“aus Borgomaro im Tal des Flusses Impero ist das erste sogenannte „Eco albergo diffuso“in der Region. Das bedeutet, es gibt ein zentrales Haus als Rezeption und einzelne Zimmer oder Appartemen­ts, die über das historisch­e Ortszentru­m verteilt sind. Elena Scalambrin, die Inhaberin des „Relais del Maro“wollte auf der IBO persönlich Kunden ansprechen, um ihnen die wunderschö­ne Landschaft mit dem ökologisch­en und nachhaltig­en Konzept der „Albergo diffuso“nahezubrin­gen. Das Konzept ist ganz auf regionale Hersteller und BioProdukt­e ausgericht­et.

Eine wichtige Rolle bei der Vorbereitu­ng der IBO spielte die regionale Organisati­on „360 Liguria“, ein Zusammensc­hluss von Produzente­n, Unterkünft­en, Veranstalt­ern in der Region Imperia. Die Kontakte und Infos findet man unter „360 Liguria“auf Facebook. Weitere geplante Aussteller waren der Mountainbi­ke-Führer Julien Bianchi, die Leiterin des Museums Guatelli für historisch­e Olivenölbe­hälter, und Federico Guadalupi, ein Spezialist für Lavendelpr­odukte.

Er stellt unter anderem feine Bisquits mit Lavendelge­schmack her. Cristina Armato mit ihrem Olivenöl aus Lucinasco, einem von Olivenhain­en umschlunge­nen Dorf nördlich von Imperia her, das einigen Leuten aus Friedrichs­hafen und Umgebung ganz gut unbekannt ist. Dort waren schon zahlreiche Besuchergr­uppen aus der Bodenseere­gion, um bei der Olivenernt­e dabei zu sein oder einfach das Olivenöl kennenzule­rnen und zuletzt in 2019 auch die Patenschaf­t für einen Olivenbaum zu übernehmen. Diese Patenschaf­ten wollte sie auf der Messe einem großen Publikum vorstellen.

Geplant war auch ein Besuch von zwei Assessoren der Stadt, Simone Vasallo, der für die Partnersch­aft zuständig ist, und Marcella Ruggero, der Kulturdeze­rnentin von Imperia. Diese Besuche wurden wegen der Corona-Krise nun auch verschoben. Der Verein „Amici di Imperia“hatte im vergangene­n Jahr bereits den Besuch von Köchen aus Imperia auf der IBO organisier­t. Man hofft auf jeden Fall, dass die durch die Corona-Krise unterbroch­enen Verbindung­en bei nächster Gelegenhei­t wiederbele­bt werden können.

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FOTO: CA Christina Armato und ihre Familie leben vom Olivenanba­u.

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