Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der Mut und die Ausdauer des tapferen Mäuschens
Corona-Krise. Corona-Angst. Corona-Pandemie. Das Virus hat uns fest im Griff. Trotzdem sollten wir alle versuchen, den Kopf oben zu behalten, ruhig und besonnen zu bleiben und nach Möglichkeit positiv zu denken. Wir von der Schwäbischen Zeitung wollen dabei ein bisschen helfen. Ab sofort erscheint regelmäßig die Rubrik „Mutmacher“. Darin wollen wir über Gedanken, Begegnungen, Ideen, Ziele, Vorsätze, Menschen, Erlebnisse berichten, die uns das Herz wärmen, die Freude transportieren, vorbildhaft sind. Die ganz einfach Mut machen. SZ-Leserin Christa Barke aus Friedrichshafen macht den Anfang. Sie erinnerte sich bei einem Spaziergang an der fast menschenleeren Uferstraße spontan an folgende kleine Geschichte:
Eines Tages waren zwei Mäuschen unterwegs auf Nahrungssuche. Durch einen unglücklichen Zufall fielen sie in einen Topf mit Sahne. Da der Topf nur zu zwei Drittel gefüllt war, gelang es den Mäuschen trotz großer Anstrengungen nicht, wieder herauszukommen. Und sie fingen an zu schwimmen. Als beiden die prekäre Lage bewusst wurde, in der sie sich befanden, fing die eine an zu jammern: „Das schaffen wir nie, ich habe jetzt schon keine Kraft mehr.“Die andere konzentrierte sich und sagte: „Schwimm weiter.“Aber durch ihr Jammern atmete die ängstliche
Maus falsch und es kam, wie es kommen musste. Sie ertrank. Das andere Mäuslein war sehr traurig, aber kämpfte tapfer weiter, obwohl es immer anstrengender wurde. Plötzlich war es ihr nicht mehr möglich zu schwimmen, und auch sie wollte aufgeben. Da stellte sie fest, dass sie auf einem Berg saß, einem Berg voll Sahne. Und sie konnte über den Rand des Topfes schauen und sprang ermattet, aber voller Freude in die Freiheit.
Ich wünsche allen Menschen, die jetzt traurig zuhause sein müssen, aber vor allem allen unermüdlichen Helfern, den Mut und die Ausdauer des tapferen Mäuschens.