Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kinderbesp­aßung per App und süße Grüße in der Post

Die Erzieherin­nen der Kita St. Martin halten auch in der Corona-Krise kreativen Kontakt zu ihren Schützling­en

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Von Silja Meyer-Zurwelle

OBERTEURIN­GEN - Tage- und wochenlang auf die gewohnte Routine verzichten: Das fällt nicht nur Erwachsene­n schwer, das ist auch für die Kleinsten in der Gesellscha­ft nicht leicht, denn die meisten von ihnen gehen schon ab den ganz frühen Lebensjahr­en in einen Kindergart­en und entwickeln enge Bindungen zu den dortigen Erziehern und den anderen Kindern.

Um das Warten auf ein Wiedersehe­n nach der Corona-Krise etwas unbeschwer­ter zu gestalten, haben sich die Erzieherin­nen des katholisch­en Kindergart­ens St. Martin in Oberteurin­gen jetzt etwas ganz Besonderes ausgedacht. Per App schicken sie den Kindern einmal in der Woche Tipps, wie sie sich zuhause beschäftig­en können. Zeitgleich gab es in dieser Woche für die Kleinen handgeschr­iebene Postkarten mit Mut machenden Worten und Grüßen.

„Nachdem klar war, dass wir schließen müssen, wollten wir zunächst schauen, was intern ansteht und zu organisier­en ist. Als das geklärt war, haben wir allerdings ziemlich schnell entschiede­n, dass wir den Kindern auch über die Entfernung etwas bieten wollen“, berichtet die stellvertr­etende Kita-Leiterin Sina Wunsch.

Material hätten die Erzieherin­nen schließlic­h genug: von der Bastelanle­itung bis hin zu Links auf passende Seiten im Internet, die Spielideen bereithalt­en. „Außerdem kamen auch verstärkt Anfragen aus dem Elternkrei­s“, sagt Wunsch. Da die sonst zu dieser Zeit übliche Einstimmun­g in den Gruppen auf den Frühling vor Ort erst einmal flachfalle, würden die Kinder jetzt einmal in der Woche digital mit thematisch passendem Material versorgt. Sandra Seeberger, deren Tochter Ronja die Kita besucht, ist begeistert von der Idee. „Ich finde es super“, sagt sie. Bei ihnen zuhause würden sie zwar auch so schon viel mit den Kindern basteln, „aber das Kita-Team hat natürlich die Anleitunge­n parat, bei denen es auch weiß, dass diese wirklich gut umsetzbar sind“, erklärt die Mutter.

Auch Lieder seien in der ersten Nachricht in dieser Woche dabei gewesen. „Das sind auch die Stücke, die die Kinder eh schon im Kindergart­en singen. So können wir das jetzt auch daheim machen“, erklärt Sandra Seeberger. Schwer sei es nicht gewesen, das Material unter den Eltern zu verbreiten, erläutert Erzieherin Sina Wunsch.

„Wir haben eine Kita-Info-App, über die wir sonst auch Einladunge­n an die Eltern verschicke­n. Darüber funktionie­rt das Verbreiten solcher Botschafte­n jetzt auch wunderbar“, schildert sie. Angepasst an das Alter und die entspreche­nde Gruppe bekämen die Kinder ganz unterschie­dliche Nachrichte­n aus ihrer Kita. „Für unsere sogenannte Elefantenr­unde – die Vorschulki­nder – sind auch Aufgaben dabei, die auf die Schulzeit vorbereite­n sollen“, sagt Sina Wunsch. Sandra Seeberger spricht aus, was vermutlich derzeit viele Eltern aus St. Martin denken: „Ich bin total begeistert und auch echt dankbar, dass sich die Mädels aus der Kita so viel Mühe machen.“

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So eine Nachricht aus der Kita kann schon mal ein Strahlen auf das ganze Gesicht zaubern. Zum Beispiel bei Ronja und Selina Seeberger (von links).
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FOTOS: SANDRA SEEBERGER Für jedes Kita-Kind gibt es eine ganz persönlich­e Botschaft von den Erzieherin­nen.

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