Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Nachbarschaft mit Herz
Corona-Krise. Corona-Angst. Corona-Pandemie. Das Virus hat uns fest im Griff. Trotzdem sollten wir alle versuchen, den Kopf oben zu behalten, ruhig und besonnen zu bleiben und nach Möglichkeit positiv zu denken. Wir von der Schwäbischen Zeitung wollen dabei ein bisschen mit der Rubrik „Mutmacher“helfen. Darin wollen wir über Gedanken, Begegnungen, Ideen, Ziele, Vorsätze, Menschen, Erlebnisse berichten, die uns das Herz wärmen, die Freude transportieren, vorbildhaft sind. Die ganz einfach Mut machen.
SZ-Leserin Carolin Bucher vom Quartiersmanagement Allmand Carré Friedrichshafen schreibt dazu: In den vergangenen Tagen telefoniere ich viel mit den Senioren, die im Allmand Carré wohnen. Der Treff im Haus ist geschlossen und man sieht sich auch nicht mehr auf der Straße. Ich frage deshalb am Telefon nach, wie es geht, ob jemand Unterstützung benötigt oder ob ich Hilfe zum Einkaufen vermitteln soll. Immer wieder höre ich diese Antwort: „Nein, nein, das ist nicht nötig. Meine Nachbarin war schon da und kauft für mich ein. Sie bringt mir alles mit, was ich brauche“. Fast überall, wo ich nachfrage, bekomme ich diese Antwort. Viele Senioren sagen mir auch, dass sie sehr berührt sind von der Hilfsbereitschaft ihrer jüngeren Nachbarn. Beklagt man sonst doch eher, dass unsere Gesellschaft immer anonymer wird und jeder sich nur noch um sich selbst kümmert. Die momentane Situation zeigt uns, dass wir es
rnicht verlernt haben, in schwierigen Zeiten füreinander da zu sein. Was ich mir wünsche ist, dass diese Solidarität anhält und nachhaltig weiterwirkt, auch ohne dass erst ein heimtückisches Virus kommen muss.