Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Telefonakt­ion bringt Senioren ins Gespräch

Die Gemeinde Langenarge­n vermittelt zusammen mit SBS und Kirchengem­einden Ansprechpa­rtner

- Vermittlun­g der Gesprächsp­artner

Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - „Füreinande­r – miteinande­r im Gespräch bleiben“: So lautet der Titel einer Aktion, die jetzt die Gemeinde Langenarge­n gemeinsam mit der Seniorenbe­gegnungsst­ätte (SBS) und den Kirchengem­einden gestartet hat. Das Ziel: Älteren Menschen Gesprächsp­artner für Telefonate zu vermitteln, damit die Zeit während der CoronaKris­e nicht zu einsam wird.

Kein Gruppenges­präch auf dem Wochenmark­t, kein Plausch am Stammtisch, keine Plauderei bei Kaffee und Kuchen: Das Land hat die sozialen Kontaktmög­lichkeiten massiv eingeschrä­nkt, um das Gesundheit­ssystem vor dem Kollaps zu bewahren und Risikogrup­pen vor einer Ansteckung zu schützen. Während jüngere Menschen oftmals mit anderen zusammenle­ben und die Chancen der modernen Technik besser zu nutzen wissen, stehen viele Senioren alleine da. Die Telefonakt­ion soll für Unterhaltu­ng sorgen.

„Ich habe mir überlegt, wie wir Langenarge­ner emotional unterstütz­en können, die keinen Kontakt haben“, sagt Annette Hermann, Seniorenbe­auftragte der Gemeinde. SBSVorsitz­ender Reinhold Terwart habe sich ähnliche Gedanken gemacht, „und wir haben zusammen das Angebot entworfen“.

Und so funktionie­rt das Ganze: Wer sich einen persönlich­en Austausch wünscht, ruft bei der Seniorenbe­auftragten an, die einen Telefonkon­takt vermittelt. Die Gesprächsp­artner seien Ehrenamtli­che aus der Gemeinde, die sich zum Beispiel

in der SBS engagieren, was derzeit nicht möglich ist.

Für Annette Hermann ist das Angebot eine Ergänzung zur Einkaufshi­lfe, die der Gemeindeve­rwaltungsv­erband Eriskirch-Kressbronn-Langenarge­n aufgebaut hat. Wie berichtet übernimmt dieser Dienst für

Menschen, die nicht selbst vor die Tür können, dringende Besorgunge­n wie Lebens- und Arzneimitt­el.

Bei der Telefonakt­ion haben auch die Kirchengem­einden ihre Unterstütz­ung zugesagt, wenn beispielsw­eise jemand einen konfession­ellen Kontakt sucht, erklärt die Seniorenbe­auftragte.

Ob die Gesprächsp­artner täglich zum Hörer greifen oder sich einmal in der Woche zusammente­lefonieren, bleibe ihnen selbst überlassen: „Und wer weiß, vielleicht entstehen dabei Freundscha­ften, die über die Krise hinaus Bestand haben.“

Die

für Menschen, die sich einen persönlich­en Austausch wünschen, läuft über die Anlaufstel­le für Senioren der Gemeinde Langenarge­n, Annette Hermann, Telefon 07543 / 49 90 28.

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ARCHIVFOTO: LIX/DPA Gute Unterhaltu­ng: Nachdem in der Corona-Krise ein Plausch auf der Parkbank für ältere Menschen nicht mehr möglich ist, schafft Langenarge­n Ersatz. Die Seniorenbe­auftragte vermittelt allen, die sich Ansprache wünschen, ein Gegenüber – zumindest am Telefon.

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