Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Hotel Engel: Umbau kann starten
Langenargener Gemeinderat segnet Vorhaben einstimmig ab – Geplant sind 58 Zimmer mit 115 Betten
Von Tanja Poimer
LANGENARGEN - Kurzer Prozess: Der Langenargener Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montagabend den Umbau des Hotels Engel ohne Debatte durchgewunken. Grund für die Einmütigkeit: Bauherr Philipp Wittmann und sein Architekt Martin Bruhns haben sich der öffentlichen Diskussion gestellt und die Empfehlungen des Gestaltungsbeirats in der aktuellen Planung berücksichtigt.
Vorgesehen sind 58 Zimmer (bisher 40) mit insgesamt 115 Betten, ein 305 Quadratmeter großes Restaurant, ein Verkaufsraum mit 68, eine Wohnung mit 55 Quadratmetern, ein Wellnessbereich und eine Tiefgarage. Das angrenzende Gästehaus Hasel wird in den Hotelkomplex eingebunden. Dass sich der traditionsreiche Engel mit der markanten gelben Fassade im Ortskern verändern will, ist seit geraumer Zeit Gesprächsthema – in nichtöffentlichen Gemeinderatssitzungen, aber auch ganz öffentlich im Städtle.
Zu Beginn war von einem modernen Stadthotel die Rede, worauf viele Langenargener allergisch reagierten. An Akzeptanz gewann der Plan, das Hotel umzubauen und zu sanieren, als die Gemeindeverwaltung mit Zustimmung
von Philipp Wittmann, Bauherr und Eigentümer, den Gestaltungsbeirat einschaltete. Die Denkmalbehörde war ebenfalls eingebunden.
Der Beirat, der sich aus den Architekten Gabriele D’Inka, Sylke Wassung und Fritz Hack zusammensetzte, gab nicht nur Empfehlungen ab, die schließlich in die Entwürfe einflossen, sondern stellte das Projekt im Januar im Münzhof vor. Etwa 130 Besucher nutzten das Angebot der Gemeinde, um sich unter anderem darüber zu informieren, was innerhalb des Bebauungsplans „Langenargen Mitte-Uhlandplatz“geplant war und wie sich diese Planung änderte.
Das Ergebnis: Das Hotel Engel, seit 1725 familiengeführt, wird sich nach dem Umbau und der Erweiterung in seiner äußeren Optik zum
Marktplatz hin weitestgehend an den Bestandsbau anlehnen. Die Firsthöhe orientiert sich an den benachbarten Gebäuden. Eine Anregung der Experten in öffentlicher Runde, die mittlerweile ebenfalls berücksichtigt worden ist: Teilung der zunächst durchgängig vorgesehenen Dachgaube, um eine weitere Gliederung des Dachgeschosses zu erreichen. „Aus unserer Sicht ergibt das Bauvorhaben
ein stimmiges Bild“, erklärte Peter Hinkel, stellvertretender Amtsleiter des Ortsbauamtes, in der Sitzung am Montag. Die Gesamtgestaltung sei harmonisch, die Kubatur füge sich in den Marktplatz ein.“
Das sah auch Albrecht Hanser, Gemeinderat der Freien Wähler (FW) und selbst Architekt, so: „Der Plan ist sehr gelungen. Ich bin schon gespannt, wie das Hotel in Wirklichkeit aussehen wird.“Den Prozess bezeichnete er als positiv. Eine „deutliche Qualitätssteigerung durch den Gestaltungsbeirat“machte auch Susanne Porstner aus. Die FW-Fraktionschefin wünschte sich außerdem eine Wiederholung der Vorgehensweise bei weiteren städtebaulichen Vorhaben. die sich eine Wieder.
Rainer Terwart, Fraktionsvorsitzender der CDU, dankte den Bauherrn und Architekten, die offen auf die Anregungen eingegangen seien, was zu einem tollen Ergebnis an exponierter Stelle führen werde. „Von einem wertvollen Weg und einem guten Prozess“, sprach Bürgermeister Achim Krafft. Das Projekt habe durch das öffentliche und transparente Verfahren die Menschen überzeugt. Ein Beleg: Der Gemeinderat fasste den dazugehörigen Beschluss einstimmig.