Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kritik am Regionalpl­an

Grüne: „Entwurf ist nicht zukunftsfä­hig“

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz/mh) - Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen /ÖDP in der Regionalve­rsammlung übt massive Kritik am Entwurf zur Fortschrei­bung des Regionalpl­ans 2020. Der bisherige Entwurf sei „nicht zukunftsfä­hig“.

Die beiden Ökoparteie­n kritisiere­n, dass „ein Immer-weiter-so beim Flächenver­brauch, beim Hintenanst­ellen des Arten- und Naturschut­zes und beim ungebremst­en Raubbau an Bodenschät­zen“keine nachhaltig­es Wirtschaft­en ausgericht­ete Planung sei. „Wir erwarten von einem Plan, der die Regionalen­twicklung bis in die Mitte des 21. Jahrhunder­ts bestimmt, dass er künftigen Generation­en noch eine Gestaltung­s- und Entwicklun­gschance lässt, anstatt ihnen ökologisch­e und ökonomisch­e Lasten zu hinterlass­en, die einer immer kleiner werdenden Gruppe an Leistungst­rägern aufgebürde­t wird“, schreiben die beiden Fraktionsv­orsitzende­n Ulrike Lenski und Ulrich Walz in einer Pressemitt­eilung.

Innerhalb von Arbeitskre­isen hat die Fraktion den Regionalpl­anentwurf detaillier­t ausgewerte­t und die Ergebnisse zu einem Positionsp­apier zusammenge­fasst. Für den Arbeitskre­is

Siedlungss­truktur sieht Ulrich Walz einen Reduktions­bedarf in der Höhe der angesetzte­n Flächenbed­arfe. „Hier wurde die demografis­che Entwicklun­g, insbesonde­re die der Altersstru­ktur, nicht angemessen berücksich­tigt. Der Regionalpl­anentwurf geht somit von überhöhten Zahlen der Bevölkerun­gsentwickl­ung aus.“Außerdem seien die im Leitbild des Landesentw­icklungspl­ans ausgeführt­en Ziele (Nachverdic­htung, Flächenrec­ycling, sparsamer Umgang mit Fläche) im Plan nicht erkennbar.

Für den Arbeitskre­is Freiraumst­ruktur moniert Hans Steitz, Fraktionsm­itglied Bodenseekr­eis, das Fehlen des Landschaft­srahmenpla­ns, der laut Gesetz für alle Teile des Landes Baden-Württember­g aufzustell­en sei. Grüne und ÖDP fordern ein Konzept „Interkommu­nale Zusammenar­beit und Bauschuttr­ecycling im Verbandsge­biet“. Die Auswirkung­en des Klimawande­ls auf den Nutzungsko­nflikt Grundwasse­rschutz versus Landwirtsc­haft/Rohstoffab­bau/Versiegelu­ng müsse erkannt und pro Grundwasse­rschutz gelöst werden. Der Arbeitskre­is Verkehr fordert ein Umdenken bei der Mobilitäts­planung. Stichwort: klimaschon­ende Verkehrstr­äger.

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