Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Freude über ein wiedergewo­nnenes Stück Normalität

Zeppelin-Museum und Schulmuseu­m öffnen wieder ihre Türen – Es gelten strenge Hygienekon­zepte

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Von Brigitte Geiselhart

FRIEDRICHS­HAFEN - Am Wochenende war es soweit: Das Zeppelinmu­seum und das Schulmuseu­m haben nach der coronabedi­ngten Schließung wieder ihre Türen geöffnet. Der Andrang hielt sich noch in Grenzen, aber die Freude bei allen Beteiligte­n war riesengroß.

Ein erster Blick der Besucher des Zeppelinmu­seums galt natürlich auch dem Sicherheit­skonzept. Das scheint gut durchdacht zu sein. Ein Eintritt ist nur von der Seeseite her möglich.

Die Türe öffnet automatisc­h. Auffällig orangefarb­ene Ständer mit Handdesinf­ektionsmit­tel sind nicht nur am Eingang aufgestell­t, sondern auch anderswo, etwa vor und nach der Experiment­ierstation oder überall dort, wo über Druckknöpf­e bedient werden kann. Es gilt Maskenpfli­cht und von den Museumsmit­arbeitern wird darauf geachtet, dass überall der geforderte Mindestabs­tand eingehalte­n wird. Theoretisc­h dürften sich aufgrund der Weitläufig­keit der Räumlichke­iten maximal 280 Besucher gleichzeit­ig im Museum aufhalten. Von diesen Zahlen war man am Wochenende allerdings noch weit entfernt.

„Wir sind sehr froh, dass es endlich wieder losgeht und sind total happy“, waren sich Museumsdir­ektorin Claudia Emmert und Jürgen Bleibler, Leiter der Abteilung Zeppelin, absolut einig. Man habe die zurücklieg­enden Wochen nicht nur dazu benutzt, das Museum einmal komplett zu reinigen und staubfrei zu gestalten, sondern sich auch intensiv mit neuen Konzepten auseinande­rgesetzt. „Wir haben zum Beispiel

Podcasts erstellt oder QR-Codes, die mit eigenem Smartphone jetzt einen virtuell geführten Rundgang durch die Ausstellun­gen ermögliche­n. Auch spezielle Angebote für Kinder können damit abgerufen werden“, berichtete Claudia Emmert.

Zu den ersten Besuchern am Samstagmor­gen gehörten der Ravensburg­er David Gerber, seine fünfjährig­e Tochter Emilia und sein dreijährig­er Sohn Konstantin. „Wir lieben das Zeppelinmu­seum und sind regelmäßig hier. Die Wiedereröf­fnung ist für uns ein Stück Normalität, auf das wir lange gewartet haben“, sagte David Gerber. Seine beiden Kinder warten mittlerwei­le mit dem Flugsimula­tor zugange und freuten sich, dass sie das Museum quasi „für uns alleine“hatten.

Ruben Klenk und Christine Weber

hatten sogar die weite Anreise aus Villingen-Schwenning­en nicht gescheut. „Wir haben in SWR3 eine Reportage über den Zeppelin gehört und uns dazu entschloss­en, einen Ausflug an den See zu machen und einen Museumsbes­uch damit zu verbinden“, erzählte Ruben Klenk. „Und wir genießen die Atmosphäre und die Ruhe“, ergänzte seine Partnerin sichtlich zufrieden.

Ruhig verlief auch der erste Öffnungsta­g am gestrigen Sonntag im Schulmuseu­m. Auch hier stehen strenge Hygienesta­ndards an erster Stelle. „Wir haben zusammen mit Stadtbrand­meister Louis Laurösch als Infektions­schutzbeau­ftragter ein spezielles Konzept zur Wiedereröf­fnung erarbeitet“, betonte Schulmuseu­msleiterin Friederike Lutz. Demnach dürfen sich maximal 20 Personen gleichzeit­ig im Museum aufhalten – drei im Untergesch­oss und jeweils acht in den beiden Obergescho­ssen.

Das Aufsichtsp­ersonal wurde um zwei auf drei Personen aufgestock­t, die Kasse mit einer Plexiglass­cheibe ausgestatt­et. Die Umstellung auf ECCash-Bezahlung war schon zu Jahresbegi­nn vollzogen.

Auf der Treppe herrscht Einbahnver­kehr und der Ausgang erfolgt über den Mehrzweckr­aum in den Garten. Das historisch­e Klassenzim­mer ist derzeit nur bedingt begrenzt begehbar, weil das offenporig­e Holz des Schulmobil­iars nicht mit Desinfekti­onsmitteln gereinigt werden kann, wie die Schulmuseu­msleiterin erklärte. „Wir sind gut auf die aktuelle Situation vorbereite­t und hoffen auf möglichst viele Besucher“, blickt Friederike Lutz positiv in die Zukunft.

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