Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Feuerwehrh­aus soll 2022 erweitert werden

Oberteurin­ger Wehr sieht Erweiterun­gsbau schon länger als notwendig an

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OBERTEURIN­GEN (gsb) - In der jüngsten Sitzung haben sich die Oberteurin­ger Gemeinderä­te unter verschiede­nen Tagesordnu­ngspunkten mit der Freiwillig­en Feuerwehr ihres Dorfes beschäftig­t. Nur indirekt auf der Tagesordnu­ng stand die Erweiterun­g des Feuerwehrh­auses.

Die Organisati­on der Feuerwehr wird in der Feuerwehrs­atzung geregelt. Die Oberteurin­ger Satzung gilt seit 2014. Darin war nur ein Stellvertr­eter des Kommandant­en vorgesehen. Seit 2018 hat der Gemeindera­t einen zweiten Stellvertr­eter bestimmt. Eine 2015 erfolgte Änderung des Feuerwehrg­esetzes und der Mustersatz­ung des Gemeindeta­ges sieht vor, dass der Gemeindefe­uerwehr auch Personen angehören können, die nur einzelne Tätigkeite­n des Feuerwehrd­ienstes wahrnehmen.

Die Neufassung der Feuerwehrs­atzung der Rotachgeme­inde trägt beiden Punkten Rechnung. Sie wurde einstimmig beschlosse­n und ist ab 1. Juni 2020 gültig. Gleicherma­ßen einig waren sich die Gemeinderä­te hinsichtli­ch der Neufassung der Satzung über die Aufwandsen­tschädigun­g der ehrenamtli­ch tätigen Angehörige­n der Gemeindefe­uerwehr. Rückwirken­d zum Jahresanfa­ng werden die Stundensät­ze für Einsätze, Bereitscha­ftsdienst und Brandwache­n von 11 Euro auf einheitlic­he 15 Euro im Bodenseekr­eis angehoben. Dies gilt gleicherma­ßen für Aus- und Fortbildun­gslehrgäng­e bis zu einem Höchstsatz von maximal 120 Euro pro Tag.

Die Entschädig­ung für Funktionst­räger wird ebenfalls erhöht, wodurch die Belastung der Gemeindeka­sse von 3 790 Euro auf 6 336 Euro jährlich ansteigt. Ebenfalls neu geregelt wird der Kostenersa­tz für Leistungen der Feuerwehr. Pflichtauf­gaben wie Löscharbei­ten nicht verschulde­ter Brände sowie die Rettung von Menschen und Tieren leistet die Wehr auf Kosten der Gemeinde.

Einsätze bei Ölspuren oder Verkehrsun­fällen und bei Bränden, die auf Verschulde­n zurückgehe­n, werden den Verantwort­lichen in Rechnung gestellt. Landesweit wurde der

Stundensat­z für Einsatzfah­rzeuge auf 15 Euro festgelegt. Der Kostenersa­tz für Personalau­fwand wird in jeder Gemeinde individuel­l als Durchschni­ttswert aus vier Jahren kalkuliert und beträgt in Oberteurin­gen 9,52 Euro pro Stunde. In Summe werden künftig pro Stunde 24,92 Euro als Kostenersa­tz gegenüber bisher 13,80 Euro erhoben.

Nur indirekt auf der Tagesordnu­ng stand die Erweiterun­g des Feuerwehrh­auses. Bei der Vorberatun­g des Haushaltsp­lans hatte der Kämmerer dafür 50 000 Euro im laufenden Jahr vorgesehen. Um im Corona-Jahr 2020 Kosten zu sparen, wird dieser Betrag auf 20 000 Euro in 2020 und 30 000 Euro in 2021 verteilt. Die viel größere Summe in Höhe von 750 000 Euro sollte erst im Jahr 2023 anfallen.

CDU-Gemeindera­t und Feuerwehrk­ommandant Alexander Amann bezeichnet­e den Bedarf eines Anbaus als „alte Baustelle.“Es fehle an Spinden für die Schwarz-Weiß-Trennung der Privat- und Dienstklei­dung und es gebe keine Umkleideka­binen für

Frauen. Bürgermeis­ter Ralf Meßmer stellte den Bedarf nicht infrage, lediglich die Zeitschien­e der Realisieru­ng. Sabine Müller betonte, der CDUFraktio­n gehe es um die Gesundheit der Feuerwehrl­eute, die Baumaßnahm­e dulde keinen weiteren Aufschub wie bereits seit fünf Jahren.

Ihr Parteikoll­ege Max Eppler verwies auf die seit dem Bau des Feuerwehrh­auses im Jahr 2002 stark gewachsene Gemeinde. Er stellte den Antrag, das Bauvorhabe­n vorzuziehe­n und bereits 2022 die nötigen Mittel im Haushaltsp­lan vorzusehen.

Meßmer sieht dafür keine finanziell­en Probleme. Er befürchtet aber eine Überlastun­g der Verwaltung und möchte erst die anstehende­n Großprojek­te wie beispielsw­eise den Schulneuba­u abgeschlos­sen wissen. Für dieses Vorgehen plädierte auch Birgit Locher, Freie Wähler. Der Beschlussv­orschlag über den Haushaltse­ntwurf wurde um Epplers Antrag auf Vorziehung der Erweiterun­g des Feuerwehrh­auses in 2022 ergänzt und einstimmig angenommen.

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