Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Die „Lira“wird wohl aufgelöst
Veranstaltungsgesellschaft der Stadt Ravensburg schreibt massive Verluste
RAVENSBURG (fh) - Die Ravensburger Stadtverwaltung plant die Auflösung ihrer Veranstaltungsgesellschaft. Die Live-in-Ravensburg Gmbh („Lira“) war bereits vor der Corona-Krise tief in die roten Zahlen gerutscht. Durch die Pandemie hat sich die negative Entwicklung beschleunigt. Schon am Montag soll der Gemeinderat (16 Uhr, Schwörsaal) das Aus für die „Lira“beschließen, die unter anderem auch für die Oberschwabenschau verantwortlich ist.
Die „Lira“soll schon zum 30. Juni ihren Betrieb einstellen. Zuletzt hatte die Veranstaltungsgesellschaft mit Geschäftsführer Willi Schaugg an der Spitze noch an den Vorbereitungen für die nächste Verbrauchermesse gearbeitet. Da allerdings war schon fraglich, ob sie überhaupt stattfinden kann. Sicher war dagegen bereits seit Monaten, dass die „Lira“, die als hundertprozentige Tochter der Stadt die Oberschwabenhalle, das Konzerthaus und den Schwörsaal betreibt, massiv in die roten Zahlen
steuert. Die Verluste belaufen sich nach Hochrechnungen derzeit auf fast eine Million Euro im Jahr. Eine Verbesserung erwartet die Verwaltung nicht – im Gegenteil. Wegen der Corona-Pandemie seien die Aussichten im Veranstaltungsgeschäft auch für die Zukunft düster. Die Stadt müsste also jedes Jahr hohe Verluste ausgleichen, um eine Insolvenz der „Lira“(früher Oberschwabenhallen GmbH) zu verhindern. Gleichzeitig arbeitet eine Kommission derzeit daran, mindestens vier Millionen Euro nachhaltig im Haushalt einzusparen.
Schon im Februar hatte OB Daniel Rapp gesagt, die Entwicklung der Veranstaltungsgesellschaft mache ihm große Sorgen. 2018/2019 war das mit Abstand schlechteste Geschäftsjahr. Die Verwaltung nennt als Gründe für das zuletzt schlechte Ergebnis geringere Besucherzahlen bei der Oberschwabenschau, der Messe „Gusto“und der „Hausplus“, Probleme bei der „Lira“-Gastronomie und der Betriebsführung sowie höhere Material- und Personalkosten.