Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Interessiert an Weltliteratur?
Und zwar am ältesten literarischen Werk der Welt – der Bibel? In Stuttgart befindet sich eine der weltweit bedeutendsten Bibelsammlungen. Die Württembergische Landesbibliothek verfügt über mehr als 20 000 Exemplare in 650 Sprachen, darunter eine GutenbergBibel (um 1452) und ein Erstdruck der englischen Bibelübersetzung von Tyndale. Die Bibel ist das am häufigsten gedruckte und publizierte Buch und jenes Werk, das in die meisten Sprachen übersetzt wurde. Bedenkt man, wie schwierig es sein muss, in manchen Sprachen Worte zu finden für Begriffe, die gar nicht im Vokabular des Volkes existieren (beispielsweise „Auferstehung“), ist eine solche Übersetzung eine Höchstleistung – gewissermaßen ein Pfingstwunder.
An Pfingsten selbst gedenken wir dem Ereignis (Apg 2,1-42), an dem die Jünger die Lehre von Jesu verkünden. Alle Menschen, ob Ägypter oder Kreter, hören diese in ihrer eigenen Sprache. Sie werden erfüllt vom Heiligen Geist und ab diesem Zeitpunkt wird das Wort Gottes in die Welt getragen. Im Gegensatz zu der „Einheit der Sprache“im Neuen Testament steht die Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel (Gen 11,1-9) im Alten Testament.
Beschäftigt man sich intensiver mit Altem und Neuem Testament, fällt auf, dass beide gleichberechtigten Teile eine wechselseitige Deutung haben und deshalb aufeinander angewiesen sind.
Empfehlen kann ich den Podcast „Unter Pfarrerstöchter“von Sabine Rückert und Johanna Haberer (www.podcast.de/podcast/791473/archiv/). Er ist auch für jene Menschen geeignet, die nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen. Beim Studium der Bibel ist nicht auszuschließen, dass Sie – liebe Leser – dabei auf Texte stoßen, die Sie leiten und die Ihnen Hoffnung, Trost und Zuversicht geben. Werfen Sie einen Blick in dieses einmalige Werk der Weltliteratur, der Bibel! Es lohnt sich!
Conny Ganter, Mitglied der Kirchengemeinde St. Nikolaus und der „offenen Stadtkirche“