Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die lange Corona-Sommerpaus­e

Drei Monate ohne „heute-Show“– Auch die Talk-Formate der ARD pausieren früher

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KÖLN/MÜNCHEN (dpa) - Corona lässt viele Talk- und Show-Formate früher in die Sommerpaus­e gehen. So wird die „heute-Show“bereits im Juni für drei Monate aussetzen. Die Sommerpaus­en der ARD-Talkshows beginnen diesmal schon Anfang Juni.

Elf Jahre alt wird sie Ende des Monats und ist für Millionen inzwischen ein TV-Ritual am Freitag: Die im Corona-Jahr besonders erfolgreic­he ZDF-Satiresend­ung „heuteShow“geht schon am 12. Juni in ihre dreimonati­ge Sommerpaus­e. Weiter geht es erst am Freitag, den 11. September. Im laufenden Jahr 2020 erreichte die „heute-show“am Freitagabe­nd bislang im Schnitt 5,22 Millionen Zuschauer bei einem Gesamtmark­tanteil von 20 Prozent. Das ist ein Rekordjahr für die Show in Quotenhins­icht. Es sind rund eine Million mehr als durchschni­ttlich bei den 33 Ausgaben des vergangene­n Jahres.

Die ZDF-Nachrichte­nsatire wurde vor Kurzem selbst zur Nachricht, nachdem Mitarbeite­r am 1. Mai bei Dreharbeit­en in Berlin angegriffe­n worden waren. Vermummte attackiert­en ein Kamerateam nach Dreharbeit­en bei einer Demonstrat­ion gegen die Corona-Auflagen. Sechs Menschen wurden dabei verletzt und ins Krankenhau­s gebracht. Die Polizei geht von Tätern aus der linken Szene aus. Welke reagierte darauf in der Sendung vom 8. Mai: „Diese Woche haben wir als Nachrichte­nsatire also mal erfahren, wie das ist, selber in den Nachrichte­n vorzukomme­n – schön.“

Am Ende der Sendung im Gespräch mit Satiriker Abdelkarim (38), der bei dem Überfall dabei war, ging Welke (54) nochmal näher auf den Vorfall ein. Er erinnerte auch an einen Angriff auf ein ARD-Kamerateam bei einer nicht genehmigte­n sogenannte­n Hygiene-Demo gegen die Corona-Beschränku­ngen vor dem

Berliner Reichstags­gebäude. Welke: „Da fragt man sich schon: Ist es wirklich konsequent, am Rande von Veranstalt­ungen, die sich angeblich für Grundrecht­e einsetzen, ausgerechn­et die Pressefrei­heit im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen zu treten? Das als kleine Denksport-Aufgabe für kommende Demos und als leicht pastorales Schlusswor­t.“

Anne Will pausiert fast drei Monate statt zwei: Die Sommerpaus­e wird bei einigen der ARD-Talkshows länger als 2019. Dafür geht es aber früher wieder los als im vergangene­n Jahr.

Bei den ARD-Talkshows geht Sandra Maischberg­er als Erste in die Sommerpaus­e. Ihre Mittwochss­endung

„maischberg­er. die woche“ist letztmals am 3. Juni zu sehen und kommt am 5. August wieder, wie es von der Programmdi­rektion des Ersten Deutschen Fernsehens in München heißt. Der Sonntagsta­lk „Anne Will“ist ein letztes Mal vor der Sommerpaus­e am 14. Juni im Programm. Die Rückkehr ist für den 6. September geplant. Damit sind die Pausen in diesem Jahr länger als im vergangene­n.

Die Montags-Talksendun­g „Hart aber fair“mit Frank Plasberg wird wie im vergangene­n Jahr acht Wochen pausieren. Plasberg verabschie­det sich am 22. Juni zwar einen Monat früher als geplant, kehrt mit dem 24. August aber auch früher zurück.

Der „Talk am Dienstag“mit Sendungen wie „Kölner Treff“, „NDR Talk Show“, „3nach9“und „Nachtcafé“pausiert ab 9. Juni. Wann der Dienstagst­alk nach der Sommerpaus­e wiederkomm­t, ist noch unklar.

Die in der Corona-Pandemie aus dem Takt geratenen Schulen gehen offiziell ab 19. Juni in die Sommerferi­en, zuerst in Mecklenbur­g-Vorpommern. Es folgen in der Woche danach Hamburg, Berlin und Brandenbur­g sowie dann Schleswig-Holstein und das bevölkerun­gsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Als letztes Bundesland kommt Baden-Württember­g erst Mitte September wieder aus den Sommerferi­en zurück, mit Schulbegin­n am 14. September.

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FOTO: SASCHA BAUMANN/ZDF/DPA Oliver Welke, Moderator der ZDF-Satiresend­ung „heute-Show“wird diesen Sommer länger pausieren als üblich.

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