Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Gästeansturm: Parkplatzsperrung ist keine Option
LANGENARGEN (poi) - Die Wetteraussichten sind gut, über Pfingsten wird es viele Besucher an den See ziehen. Schon an vergangenen, schönen Tagen ließ sich beobachten, dass sich die Menschen trotz Corona-Verordnung wieder näher kommen – einigen ist das zu nah. „Gibt es in Langenargen Pläne oder Ideen, wie am Wochenende an Malerecke, Uferpromenade oder DLRG-Strand die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln nachgehalten werden soll?“, wollte in der Einwohnerfragestunde der Gemeinderatssitzung am Montag eine Ärztin wissen, die in der Praxis am Münzhof arbeitet. „Das ist tatsächlich ein schwieriges Thema“, gab Bürgermeister Achim Krafft zu. Den Auffangparkplatz zu sperren, um die Gäste abzuhalten, ist für die Verwaltung aber keine Option.
Ihr sei aufgefallen, dass es am See schon vor Öffnung der Ferienwohnungen und Hotels „wahnsinnig voll war“, sagte die Ärztin. Einige ihrer Patienten hätten sich bei ihr erkundigt, wie es unter diesen Bedingungen um das Risiko einer Ansteckung bestellt sei. Es könne niemand behaupten, keine Informationen zu haben, wie die Regeln aussehen, entgegnete der Bürgermeister. Die Mehrheit verhalte sich verantwortungsvoll. Doch würden die CoronaVorgaben zum Teil offensichtlich unterlaufen – „leichtfertig, aber auch vorsätzlich“. Um entgegenzuwirken, seien vermehrt Polizei, Vollzugsund Sicherheitsdienst auf Langenargens Straßen. Achim Kraffts: „Wir sehen die Entwicklung mit großer Sorge. Aber sobald ich weiß, es gibt diese Hotspots, dann gehe ich da sonntagmittags nicht hin, wenn alle aus dem Umland das sind.“
Hauptamtsleiter Klaus-Peter Bitzer empfahl ebenfalls, die zu gut besuchten Plätze wie Malerecke, Uferpromenade oder den Strand am Schwedi zu meiden. Denn: „Wir werden nicht 24 Stunden am Tag kontrollieren können.“Sein Appell: Die Menschen kennen die Regeln. jeder ist für sich selbst gefragt.
Den Langenargenern zu sagen, dass sie sich von den Hotspots fernhalten sollen, hielt die Ärztin für schwierig. Sie wollte vielmehr wissen, ob es eine Option sei, wie in einigen Gemeinden an Ost- und Nordsee praktiziert, den Auffangparkplatz zu sperren, um zu viele Besucher abzuhalten. Hauptamtsleiters Bitzer erteilte der Anfrage jedoch eine klare Absage: „Wenn wir das tun, verlagert sich der Verkehr auf der Suche nach Parkplätzen in die Wohngebiete oder es werden Feuerwehrzufahrten zugeparkt.“