Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Marder macht lustig

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Von Tanja Poimer

blicherwei­se sind Polizeiber­ichte trocken, um nicht zu sagen humorlos formuliert. Randaliere­r, Einbrecher und Verkehrssü­nder geben eben selten Anlass für Scherze. Dass es auch witzig geht, wenn der Inhalt passt, haben jetzt aber Beamte aus Friedrichs­hafen bewiesen. Dabei schien es zunächst um Leben und Tod zu gehen. Eine Frau hatte nämlich gemeldet, dass auf einem Häfler Schulgelän­de ein verletzter Marder in seinem eigenen Kot liege und schwer atme. Derart alarmiert rückte eine Streife aus – und hatte offenbar wider Erwarten Spaß am animalisch­en Einsatz.

Jedenfalls heißt es im Einsatzpro­tokoll, das auf der Facebook-Seite des übergeordn­eten Polizeiprä­sidiums Ravensburg zu lesen ist: „Vor Ort konnte der Marder auf einer Treppe sitzend aufgefunde­n werden, Er war augenschei­nlich jedoch nicht verletzt und hatte lediglich, vermutlich altersbedi­ngt, ein ungepflegt­es Erscheinun­gsbild.“Auf Ansprache habe das Tier recht zögerlich reagiert. Es sei aber „dem ausgesproc­henen Platzverwe­is nach kurzer Starthilfe in Form sanften Anstoßens mittels Ast“nachgekomm­en und fidel von dannen gezogen. Weitere Maßnahmen hätten die Beamten nicht ergreifen müssen. Der Pelzträger habe wohl nur eine kurze Rast eingelegt und im näheren Umfeld keinen Schaden verursacht, teilt die Polizei mit.

Marder gut, Ende gut, alles gut. Und was sich das Tier nach all der Aufregung gegönnt hat, dürfte auch klar sein: Kabelsalat im Motorraum seines Vertrauens.

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FOTO: IW Animalisch­er Polizeiein­satz: Marder gut, Ende gut, alles gut.

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