Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Karstadt schließt fünf Filialen im Südwesten
Unternehmen nennt Beschluss unvermeidlich – In Bayern sind sechs Häuser betroffen
STUTTGART (dpa) - Bei der Sanierung von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) kommt es in Baden-Württemberg zur Schließung von fünf Filialen. Deutschlandweit sind 62 der 172 Warenhäuser betroffen. Das kündigte der Warenhauskonzern am Freitag an. Im Südwesten sollen die Filialen in Mannheim, Stuttgart-Bad Cannstatt und Göppingen (ehemals Galeria Kaufhof) dichtgemacht werden, außerdem die früheren KarstadtHäuser in Leonberg und Singen. Es seien rund 300 Mitarbeiter betroffen. Insgesamt gibt es 21 Warenhäuser des Konzerns im Südwesten. In Bayern gibt das Unternehmen drei Häuser in München, zwei in Nürnberg sowie den Standort in Ingolstadt auf. Rund 800 Beschäftigte trifft es im Freistaat.
Verdi-Landeschef Martin Gross sagte, für die Betroffenen und ihre Familien sei heute ein ganz schwarzer Tag. „Die Corona-Krise ist zwar Anlass für die jetzigen Schließungen, die Leitungen der Unternehmen haben jedoch in den vergangenen Jahren Fehlentscheidungen getroffen, für die nun die Beschäftigten den Kopf hinhalten müssen.“Die Geschäftsführung bezeichnete die Maßnahmen als unvermeidlich. Diese Filialen würden den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden, erklärte der GKK-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz. SüdwestWirtschaftsministerin
Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), sagte: „Die schon länger schwierige wirtschaftliche Situation des Unternehmens hat sich durch die Corona-Pandemie nochmals deutlich verschärft.“
Bundesweit werden neben 62 Filialen und zwei Schnäppchencentern auch 25 Reisebüros geschlossen. Rund 5300 der insgesamt 28 000 Mitarbeiter werden dadurch nach Angaben des Gesamtbetriebsrates ihre Arbeit verlieren. Ursprünglich hatte die Geschäftsführung signalisiert, dass im Zuge der Sanierung des ums Überleben kämpfenden Unternehmens bis zu 80 Filialen geschlossen werden könnten.