Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Zweitwohnu­ngssteuer soll angehoben werden

Gemeinde Eriskirch prüft auch Erhöhung der Vergnügung­ssteuer auf Spielautom­aten

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Von Andy Heinrich

ERISKIRCH - Zur ersten Gemeindera­tssitzung seit der Corona-Pandemie in diesem Jahr hat Bürgermeis­ter Arman Aigner am Donnerstag geladen. Rund 25 Bürger wollten sich über die anstehende­n Sachthemen, darunter eine mögliche Erhöhung der Vergnügung­ssteuer, aus erster Hand informiere­n. Leider bestand nur zum Teil die Möglichkei­t, die Redebeiträ­ge akustisch mitzuverfo­lgen, da die beiden bereitlieg­enden Mikrofone nicht immer benutzt wurden.

In der Sitzung, die improvisie­rt in der Sporthalle stattfand, stand neben der Vorstellun­g des Gemeindeen­twicklungs­konzeptes oder die Vergabe von Gewerken beim Umbau der Festhalle, ein Antrag der FWV auf der Agenda, der eine Erhöhung der Vergnügung­ssteuer in Spielhalle­n ebenso aufführte, wie eine Erhöhung der Zweitwohnu­ngssteuer sowie eine Anpassung diverser Verwaltung­sgebühren. Wie die Fraktionsv­orsitzende der FWV, Katja Hepp, erklärte, habe man bereits vor der CoronaKris­e im Rahmen der Beratung des Haushalts 2020 aufgrund der erhebliche­n Gewerbeste­uermindere­innahmen darauf hingewiese­n, dass die Einnahmeau­sfälle nicht allein durch Einsparung­en auszugleic­hen seien. „Jetzt kommt die Pandemie mit weiteren Einnahmeau­sfällen hinzu. In dieser Situation die Steuern zu erhöhen, mag auf den ersten Blick verwundern. Die Vergnügung­ssteuer soll jedoch nur für Spielhalle­n von derzeit 18 auf 20 Prozent erhöht werden“, sagte Hepp in ihren Ausführung­en. Eine Erhöhung für Spielautom­aten in den heimischen Gastronomi­ebetrieben

und in Kneipen käme dagegen nicht infrage. Mit der vorgeschla­genen Erhöhung der Zweitwohnu­ngssteuer auf 110 Euro je angefangen­e 500 Euro Jahresrohm­iete wolle man außerdem den Steuersatz an die Regelung in Langenarge­n und Kressbronn anpassen.

Tobias Plümer (CDU) sprach sich gegen eine Erhöhung zum jetzigen

Zeitpunkt aus: „In diesen Zeiten Steuern zu erhöhen, ist verantwort­ungslos und nicht zielführen­d“. Bürgermeis­ter Arman Aigner sowie Kämmerer Anton Ganser sahen ohnehin dem Punkt der gesplittet­en Vergnügung­ssteuer im Antrag mit gemischten Gefühlen entgegen. „Wesentlich Gleiches muss gleichbeha­ndelt werden. Wir müssen prüfen, ob es zulässig ist, verschiede­n hohe Steuersätz­e zwischen Spielhalle­n und Gastronomi­e erheben zu können. Es handelt sich schließlic­h in beiden Fällen um Spielautom­aten, egal wo diese aufgestell­t sind“, so Aigner, der vorschlug, diesen Punkt auf die Juli-Sitzung zu vertagen, was schließlic­h angenommen wurde.

Der Antrag dagegen, die Zweitwohnu­ngssteuer

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gemäß den Ausführung­en der FWV zu erhöhen, fand mehrheitli­ch Zustimmung. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine entspreche­nden Beschlussv­orlage auszuarbei­ten. Laut Bürgermeis­ter Arman Aigner prüfe man derzeit auch eine Anpassung der Gebühren für Amtshandlu­ngen und Leistungen der Gemeindeve­rwaltung.

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ARCHIVFOTO: AH Zweitwohnu­ngsbesitze­r in Eriskirch werden in Zukunft stärker zur Kasse gebeten. Die Verwaltung will eine Beschlussv­orlage ausarbeite­n.
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