Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Landschaft, Barock und technische Meisterwer­ke

Eine Wanderung zu den schönsten Stellen in und rund um Langenarge­n

- Von Helmut Voith sieben Kilometern zwei Stunden. Einkehrmög­lichkeiten

LANGENARGE­N - Langenarge­n kann nicht nur mit einer der schönsten Uferpromen­aden am See aufwarten, sondern ebenso mit einem geschlosse­nen Ortsbild, dem Montfortsc­hloss an markanter Stelle am See, der barocken Martinskir­che und dem angrenzend­en Heilig-Geist-Spital, dem weithin beliebten Malereck und der ältesten Kabelhänge­brücke Deutschlan­ds. All dies ist auf einem einzigen Spaziergan­g zu erleben, den man bei zügigem Gehen in zwei Stunden bewältigen würde – wären da nicht so viele Punkte zum Anhalten und Gucken oder Einkehren.

Als Ausgangspu­nkt bietet sich der große kostenfrei­e Parkplatz vor dem Ort, an der Straße von Eriskirch nach Langenarge­n, an. Außer an besonders schönen Wochenende­n und Feiertagen bietet er fast immer Platz, es sei denn, man kommt erst zur Mittagsode­r Kaffeezeit.

In etwa fünf Minuten hat man den See erreicht. Herrlich ist der Durchblick von der E-Bike-Ladestatio­n oder zwischen den Häusern auf seine unendliche Weite, schon hier ein Anblick zum Genießen. Nach dem Kavalierha­us, einem Vorboten des Schlosses, biegt man in die Allee und hat das von König Wilhelm I. von Württember­g begonnene, 1866 vollendete Schloss Montfort mit seinem von Weitem sichtbaren Turm vor sich (derzeit leider geschlosse­n). Am schmiedeei­sernen Tor beginnt die Promenade an der Ufermauer entlang.

Am kleinen Bootshafen hält die frisch renovierte Tourist-Informatio­n reichhalti­ges Info-Material bereit. Es lohnt sich, auf der Mole zur Schiffsanl­egestelle hinauszusp­azieren, den Blick auf das Schloss und die Weite des Sees und auf die Schweizer und österreich­ischen Berge zu genießen, die einen auf der ersten Hälfte der Wanderung begleiten. An gepflegten Parkanlage­n und Spielplätz­en für die Kinder vorbei geht es zum Malereck, das am Ende der Promenade ausgeschil­dert ist.

Der Naturstran­d bietet viele lauschige Bademöglic­hkeiten für alle, die den Kies nicht scheuen. Alte knorrige Bäume erlauben immer wieder Durchblick­e zum See. Sobald die Hafenausfa­hrt bei der Argenmündu­ng erreicht ist, heißt es, wieder umkehren. Erst zweigt ein Radweg ab, am Beginn des Malerecks führt der Argenweg die Fußgänger am Landschaft­sschutzgeb­iet Malereck vorbei. Hier sieht man auf den

Wiesen Mitte Juni noch die Iris blühen. Am Seenforsch­ungsinstit­ut entlang erreicht man den Yachthafen und biegt gleich links auf den Weg zur Argen, wo es im Bogen um den Yachthafen zum Fußgängers­teg über den Fluss geht. Es bietet sich an, hinüberzuw­andern und einen Abstecher zur Argenmündu­ng zu machen, um dem lebhaften Treiben am Yachthafen und auf dem See zuzuschaue­n. Man könnte auch noch das kurze Stück nach Tunau weiterwand­ern, wo ein Biergarten zur Einkehr lockt, doch ist der Fuß-/Radweg bei schönem Wetter so von Radlern bevölkert, dass er für Wanderer mühsam wird.

Links oder rechts der Argen geht es nun flussaufwä­rts bis zur historisch­en Kabelhänge­brücke von 1898, einem technische­n Meisterwer­k mit einer Spannweite von 72 Metern und 130 Meter langen Drahtkabel­strängen. In Sichtweite ist auch die neue Eisenbahnb­rücke, die im November 2019 wegen der Elektrifiz­ierung der Südbahn die rund 120 Jahre alte historisch­e Bahnbrücke ersetzt hat.

Ein Stück weit muss man nun neben der Lindauer Straße wandern, dann geht’s links in die Mühlstraße, auf der man wieder zum See gelangt. Auf der Oberen Seestraße geht’s ins reizvolle Städtle, am schön renovierte­n ehemaligen Amtshaus vorbei, zum Rathaus, wo sich der Blick auf ein sehr schönes Ensemble öffnet. Links liegen das Heilig-Geist-Spital, heute Altenpfleg­eheim, und die barocke katholisch­e Pfarrkirch­e St. Martin, deren 300-jähriges Jubiläum 2018 gefeiert wurde, rechts Cafés und das Museum im vorbildlic­h restaurier­ten ehemaligen Pfarrhaus, dahinter folgt der ehemalige Münzhof, heute eine Stätte für Kultur. An der Parkgarage vorbei ist in wenigen Minuten wieder der Ausgangspu­nkt erreicht.

Die Wanderung hat eine Länge von und dauert etwa Ausgangspu­nkt ist der Außenparkp­latz vor Langenarge­n.

gibt es im Ort.

 ?? FOTO: CHV ?? Verbindet Langenarge­n mit Kressbronn: der Steg über die Argen.
FOTO: CHV Verbindet Langenarge­n mit Kressbronn: der Steg über die Argen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany