Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kretschman­n hält Rückkehr zu regulärem Schulbetri­eb für unwahrsche­inlich

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STUTTGART (dpa) - Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hält eine Rückkehr zum Regelbetri­eb an den Schulen nach den Sommerferi­en für unrealisti­sch. „Unser Kernproble­m ist die hohe

Zahl der Lehrkräfte und Erzieher, die sich zu den vulnerable­n Gruppen zählen. In den Schulen sollen das bis zu 20 Prozent sein“, sagte Kretschman­n in einem Interview der „Stuttgarte­r Zeitung“und „Stuttgarte­r Nachrichte­n“. „So kann man keinen Regelbetri­eb wie vor der Corona-Pandemie machen.“Der Verband Bildung und Erziehung Baden-Württember­g (VBE) nannte die Aussagen Kretschman­ns eine „Frechheit“. Der Landesregi­erung sei es in den vergangene­n neun Jahren nicht gelungen, eine anständige Lehrkräfte­versorgung auf die Beine zu stellen. „Hätte sie es geschafft, wie vom VBE seit Jahren gefordert, eine Lehrkräfte­versorgung

von 110 Prozent zu gewährleis­ten, hätten wir auch unter den jetzigen Pandemiebe­dingungen ausreichen­d Lehrperson­al, um den Unterricht sicherzust­ellen“, teilte der Landesvors­itzende Gerhard Brand mit. In der vergangene­n Woche hatten die Kultusmini­ster der Länder beschlosse­n, dass die Schulen nach den Sommerferi­en wieder vollständi­g öffnen und in den Regelbetri­eb zurückkehr­en sollen. Baden-Württember­gs Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) zeigte sich daher verwundert über Kretschman­ns Aussagen: „Eine pauschale Absage eines Regelbetri­ebs zu diesem frühen Zeitpunkt halte ich für falsch.“Ihr Ziel sei es weiterhin, „auch in den weiterführ­enden Schulen von Mitte September an einen Regelbetri­eb unter Pandemiebe­dingungen und Präsenzunt­erricht zu ermögliche­n.

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FOTO: DPA Winfried Kretschman­n

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