Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der HSV gibt nicht auf
Nicht nur Uwe Seeler muss den Sonntag noch verdauen
HAMBURG (SID) - Am Tag nach dem Blackout von Heidenheim gab sich Dieter Hecking trotzig. „Wir haben nach wie vor die Hoffnung, dass wir noch aufsteigen“, sagte der erfahrene Trainer des Zweitligisten Hamburger SV nach dem Auslaufen im Volkspark. Für Hecking gilt es nun, die Gedanken an ein erneutes Scheitern im Aufstiegsrennen aus den Köpfen zu verbannen. Dies versuchte er schon keine 24 Stunden nach dem Last-MinuteSchock bei der 1:2-Niederlage beim 1. FC Heidenheim. Es gelte jetzt, den vollen Fokus auf das Spiel gegen den SV Sandhausen am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) zu legen „und dann hoffentlich auf zwei Relegationsspiele“, sagte Hecking kämpferisch. Zumindest der 55-Jährige ist wild entschlossen, mit Schützenhilfe von Arminia Bielefeld den nächsten Tiefpunkt des abgestürzten HSV noch abzuwenden.
Es geht wohl auch um seine eigene Zukunft. Sollte der HSV den Sprung in die erste Liga noch schaffen, wäre alles geregelt, Heckings Vertrag würde sich verlängern. Sollte dies nicht gelingen, dürfte der Club auch Alternativen prüfen. Unter anderem die Namen von Andre Breitenreiter (zuletzt Hannover 96) und Dimitrios Grammozis (Darmstadt 98) machen schon die Runde.
Die Ausgangslage ist klar. Gewinnt Heidenheim beim Aufsteiger aus Bielefeld, ist für den HSV nichts mehr zu machen, dann heißt die triste Realität weiter zweite Liga. Holt der FCH einen Punkt, brauchen die Hanseaten einen Sieg, um noch vorbeizuziehen. Sollte das Team von Frank Schmidt auf der Alm verlieren, kann der HSV auch mit einem Punkt noch die Entscheidungsspiele um das BundesligaTicket erreichen.
Heckings Elf hatte am Sonntag in der fünften Minute der Nachspielzeit nicht nur die Chance auf den direkten Aufstieg verspielt, sondern auch Rang drei an Heidenheim verloren. „Ich bin so enttäuscht. Ich habe so sehr gehofft, dass die Jungs mindestens das 1:1 über die Runden bringen“, sagte Hamburgs Fußball-Idol Uwe Seeler der „Bild“. Der 83-Jährige, der sich von einer Hüftoperation erholt, sehnt sich nach zwei Jahren zweiter Liga endlich wieder nach Erstliga-Fußball an der Elbe. „Diese Niederlage muss ich erstmal verdauen“, sagte er.