Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Zum 70. steckt Marlene Streeruwit­z in der Krise

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WIEN (dpa) - Der österreich­ischen Schriftste­llerin Marlene Streeruwit­z ist das Schreiben während der CoranaKris­e die größte Hilfe überhaupt. Betty Andover ist die Heldin und zugleich das Alter Ego der Autorin in ihrem Onlinewerk „So ist die Welt geworden. Der Covid19 Roman“, den sie auf ihrer Homepage fortführt. Das Projekt habe ihr Halt gegeben, sagt Streeruwit­z. Den kann sie auch gebrauchen, denn zu ihrem 70. Geburtstag an diesem Sonntag steckt sie mitten in einer tiefen wirtschaft­lichen Krise.

„Ich stehe vor dem Nichts“, sagt die in Österreich wegen ihrer feministis­chen Überzeugun­gen nicht nur geliebte Autorin. Viele Einnahmen seien weggebroch­en. Damit spricht Streeruwit­z zugleich über das Schicksal vieler Künstler, die in Existenznö­te geraten sind. Sie kritisiert die österreich­ische Regierung aus ÖVP und Grünen scharf. „Dass die Salzburger Festspiele stattfinde­n, ist noch keine Kultur.“

Die Karriere der in Baden bei Wien geborenen Künstlerin begann Mitte der 1980er-Jahre mit Hörspielen und ersten Texten. „Waikiki-Beach“(1992) oder „New York, New York“(1993) schafften es auf viele Bühnen. Mit „Verführung­en. 3. Folge. Frauenjahr­e.“gelang der alleinerzi­ehenden Mutter zweier Töchter 1996 der Durchbruch als Romanautor­in. Zuletzt erschien 2019 der um einen Korruption­sjäger und eine Sprachlehr­erin kreisende Roman „Flammenwan­d“.

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FOTO: IMAGO IMAGES Marlene Streeruwit­z

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