Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mit geballter Profierfah­rung

Neu-Trainer Uwe Wegmann steht beim FC Wangen vor einer schweren Aufgabe

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Von Michael Panzram

WANGEN - Dem FC Wangen ist in einer sportlich schwierige­n Phase ein echter Coup gelungen. Denn durch die Verpflicht­ung von Trainer Uwe Wegmann lässt der zuletzt arg angeschlag­ene Fußball-Verbandsli­gist mehr als aufhorchen. Was genau hat den 56-jährigen Wegmann eigentlich dazu bewegt, sich erstmals sportlich im württember­gischen Allgäu zu engagieren? Die Antwort des Ex-Profis ist eindeutig und nachvollzi­ehbar.

Ganze 240 Bundesliga­spiele und noch mal etwa halb so viele Zweitligas­piele hat Uwe Wegmann in seiner Fußballerk­arriere absolviert. Für Bochum, Kaiserslau­tern (dort feierte er mit dem Gewinn des DFB-Pokals 1996 seinen größten Erfolg) und Essen lief er auf. Lugano, Vaduz (als Spieler), Liechtenst­eins U19, Brühl St. Gallen (als Trainer) hießen seine Stationen im Ausland. Immer wieder aber zog es ihn in die Heimat. Ins bayerische Allgäu. Dort lebt er, in Burgberg bei Sonthofen. Und dort will er jetzt nicht mehr weg. Deshalb die Zusage für den Trainerpos­ten beim FC Wangen.

Zuletzt trainierte Wegmann den FC Memmingen in der bayerische­n Regionalli­ga, wenn auch nur fünf Monate lang, bis sich wegen des ausbleiben­den sportliche­n Erfolgs die Wege wieder trennten. Dann kam

Corona und die damit verbundene Wartezeit. Diese endete kürzlich überrasche­nd, als bei Uwe Wegmann das Telefon klingelte und er wieder im Geschäft war. Denn der Anrufer war Erhard Ambs, der Sportliche Leiter des FC Wangen, der ohne große Umschweife fragte, ob sich Wegmann ein Engagement im württember­gischen Allgäu vorstellen könne.

„Ich hatte immer ein Auge auf die Mannschaft­en aus dem Westallgäu. Egal, wo ich gerade war“, sagt Wegmann. Das lag einerseits an der Verbundenh­eit mit seiner Heimat, anderersei­ts aber auch daran, dass er viele

Vereine aus seiner eigenen sportliche­n Karriere kennt. Unter anderem war Wegmann nämlich Spielertra­iner beim Landesligi­sten FV RotWeiß Weiler (2002 bis 2004), mit dem er auch mindestens einmal im Wangener Allgäustad­ion gespielt hat. „Der FC Wangen war mir immer schon ein Begriff“, sagt Wegmann über den Traditions­verein.

So war die Anfrage vom Sportliche­n Leiter Ambs eine, die beim ExProfi Wegmann schnell verfing. Er zuckte auch nicht beim Blick auf die Verbandsli­gatabelle, in der der FCW der Landesliga entgegenst­euerte – und dieser womöglich nur entging, weil die Saison ohne Absteiger beendet wurde. Ebenso wenig störte Wegmann, dass er den Verein sportlich neu aufstellen und zu neuem Erfolg führen soll, nachdem es in den vergangene­n Jahren permanent gegen den Abstieg beziehungs­weise sogar einmal eine Liga runter ging. Im Gegenteil. Wegmann blickt lieber nach vorn: „Das ist eine interessan­te Aufgabe für einen Trainer“, sagt er. Er wolle auf Spieler aus der Region setzen, gerne jüngere, die er formen kann. Mit dem Blick auf den Kader und drei bereits feststehen­de Abgänge wird dem Ex-Profi auch nicht bange. Zwei oder drei neue Spieler brauche es, sagt Wegmann. Dann traut er der Mannschaft zu, auch in der kommenden Saison, wann immer diese beginnen möge, zu bestehen.

Offiziell tritt Uwe Wegmann sein Amt in Wangen am 1. Juli an. Er plant für Mitte Juli das erste Treffen mit allen Spielern und die ersten Einheiten. Weiter denkt er nicht: „Die Eckdaten sind ja noch nicht bekannt.“Dank seiner geballten Profierfah­rung lässt ihn die aktuelle Situation gelassen zurück. „Auch wenn es eine schwere Aufgabe ist, freue ich mich darauf“, sagt Uwe Wegmann über den FC Wangen. Schließlic­h wird sie ihm dadurch versüßt, dass er sie im Allgäu angehen darf. Auch wenn es das württember­gische ist.

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FOTO: VEREIN Das Vorstandst­eam des FC Wangen (Frauke von Klebelsber­g und Ralf Hartmann) mit dem neuen Trainer Uwe Wegmann.

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