Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Patrick Steuerwald verlässt Friedrichshafen wieder
Co-Trainer des Volleyball-Bundesligisten wechselt nach Unterhaching – TSV bekommt Lizenz für 1. Liga
FRIEDRICHSHAFEN (tk/sz) - Nach einem Jahr ist die Kombination Steuerwald/Steuerwald beim VfB Friedrichshafen schon wieder vorbei. Während Libero Markus Steuerwald seinen Vertrag beim Volleyball-Bundesligisten um ein Jahr verlängert hat, verlässt sein Bruder Patrick den Verein nach einem Jahr wieder. Der bisherige Co-Trainer von Michael Warm hat ein Angebot des TSV Unterhaching angenommen.
Für Patrick Steuerwald ist der Wechsel nach Unterhaching auch eine Rückkehr in die Heimat. In München besitzt der 34-Jährige ein Haus. „Dort wollten wir früher oder später auch langfristig wohnen“, wird Steuerwald in einer Mitteilung der Friedrichshafener zitiert. „Dieser Fall ist jetzt eben ein wenig früher eingetreten als gedacht“. VfB-Trainer Michael Warm bedauert den Abschied seines Co-Trainers, betonte aber: „Es gab keinerlei Probleme, es ist ein Abschied im Guten.“Warm ist bereits in Gesprächen mit potenziellen Nachfolgern, in Kürze wollen die Friedrichshafener einen neuen Co-Trainer präsentieren. Der neue VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt
hätte ebenfalls gerne mit dem ehemaligen Zuspieler zusammengearbeitet. „Patrick war extrem wertvoll für uns und sein Weggang ist natürlich ein Verlust“, sagt Späth-Westerholt. „Schlussendlich ist die Familie aber ein wichtiger Faktor.“
Steuerwald wird in der neuen Saison, die Mitte Oktober beginnen soll, Teil des Trainerteams beim neuen Erstligisten TSV Unterhaching. Bis 2014 spielten die Bayern bereits in der Bundesliga, in den vergangenen drei Jahren machten sie sportliche Schlagzeilen mit dem Kooperationspartner Innsbruck. Als Alpenvolleys spielten sie in der Bundesliga eine gute Rolle, ehe das Projekt nun während der Corona-Krise beendet wurde. Der TSV Unterhaching hatte immer eine zweite Mannschaft in der 2. Liga, diese durfte nun aufsteigen. Auch, weil der Volleyball-Bundesliga (VBL) in den Alpenvolleys, dem
TV Rottenburg und den Volleys Eltmann gleich drei Vereine abhandengekommen sind. Daher stimmte der Vorstand der VBL einstimmig dafür, dem TSV nachträglich eine Lizenz für die 1. Liga zu geben. „Das Konzept der Hachinger, in der Corona-Zeit auf eine Mannschaft mit jungen deutschen Spielern zu bauen und auf teure ausländische Akteure zu verzichten, hat den Vorstand überzeugt, diese zusätzliche Lizenz zu vergeben“, teilte VBL-Präsident Michael Evers mit.
Damit geht die Bundesliga – Stand jetzt – mit elf Mannschaften in die neue Saison. Ein weiterer Neuling neben Unterhaching ist der VCO Berlin. In dieser jungen deutschen Nachwuchsnationalmannschaft, die per Sonderspielrecht in der VBL an den Start gehen darf, stehen gleich sechs Talente der Youngstars Friedrichshafen.