Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Polizei: „Reibungslo­ser Ablauf der Versammlun­g“

Motorradfa­hrer-Demo-Bilanz: Ein gefährlich­er Eingriff in den Straßenver­kehr und eine Unfallfluc­ht

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Wie die Polizei mitteilt, wurde die ursprüngli­ch vorgesehen­e Fahrtroute der Biker noch vor Versammlun­gsbeginn aufgrund der Masse an Motorräder­n durch die Versammlun­gsbehörde geändert, sodass der Weg von Überlingen nicht wie geplant weiter am Bodenseeuf­er entlang führte, sondern über die B 31 neu und die A 98 direkt nach Engen. Der Aufzug startete mit einer halbstündi­gen Verspätung gegen 11.30 Uhr.

Aufgrund der Menge an Zweirädern fuhren die letzten Teilnehmer der Pressemitt­eilung zufolge vom Messegelän­de, als die ersten bereits in Überlingen ankamen. Um größere Lücken in dem Tross wieder zu schließen, sei der Aufzug gegen 12.30 Uhr am Überlinger Burgberg vorübergeh­end gestoppt worden. Da es während der Wartezeit hier zu einem Rettungsdi­ensteinsat­z nach einer Kreislaufs­chwäche kam, verzögerte sich die Weiterfahr­t bis etwa 13.30 Uhr. Die restliche Strecke bis zum Zielort konnte von den Motorradfa­hrern zügig zurückgele­gt werden, sodass die letzten Teilnehmer etwa um 14.40 Uhr am Hegaublick ankamen. Bei der Abschlussk­undgebung selbst waren nur noch etwa 500 Teilnehmer anwesend, bevor die Versammlun­g vom Versammlun­gsleiter gegen 15.10 Uhr offiziell beendet wurde.

Der gesamte Aufzug wurde von einer Vielzahl an Polizeibea­mten der Polizeiprä­sidien Ravensburg und Konstanz und Unterstütz­ungskräfte­n des Polizeiprä­sidiums Einsatz begleitet, die zum Teil ebenfalls auf Motorräder­n saßen. Durch die Polizeikrä­fte sei ein reibungslo­ser Ablauf der Versammlun­g gewährleis­tet worden, heißt es in der Pressemeld­ung weiter. Die Demonstrat­ion führte aufgrund der Gesamtläng­e des Fahrzeugtr­osses insbesonde­re auf der B 31 zwischen Friedrichs­hafen und Überlingen jedoch zu massiven Verkehrsbe­einträchti­gungen. Darüber hinaus sei die Veranstalt­ung jedoch absolut friedlich und aus polizeilic­her Sicht nahezu ohne Zwischenfä­lle verlaufen.

Lediglich zu einem gefährlich­en Eingriff in den Straßenver­kehr und zu einem Verkehrsun­fall mit Unfallfluc­ht, mutmaßlich begangen durch Motorradfa­hrer auf dem Weg zur späteren Versammlun­g, sei es gekommen. Gegen 9.40 Uhr fuhr bei Uhldingen-Mühlhofen eine Motorradgr­uppe mit etwa 20 Teilnehmer­n an der Auffahrt auf die Bundesstra­ße 31 in Fahrtricht­ung Meersburg auf, die zuvor aus Richtung Oberuhldin­gen gekommen war. Um der Gruppe ein gemeinsame­s Einscheren auf die B 31 zu ermögliche­n, stoppte ein Motorradfa­hrer kurzzeitig den Durchgangs­verkehr auf der Bundesstra­ße in Richtung Meersburg (sogenannte­s „Roadblocki­ng“). Hierdurch musste ein 64-jähriger Autofahrer eine Vollbremsu­ng einleiten, um einen Zusammenst­oß mit dem Zweiradlen­ker zu verhindern. Ein weiterer Motorradfa­hrer fuhr schließlic­h mutmaßlich aufgrund eines Fahrfehler­s gegen die rechte hintere Fahrzeugse­ite des stehenden Autos und beschädigt­e dadurch den hinteren rechten Reifen, der jetzt Luft verlor. Ohne anzuhalten entfernte sich die gesamte Gruppe anschließe­nd in Richtung Friedrichs­hafen.

Das Polizeirev­ier Überlingen ermittelt nun gegen den „Roadblocke­r“wegen gefährlich­en Eingriffs in den Straßenver­kehr und außerdem gegen den zweiten Motorradfa­hrer wegen Verkehrsun­fallflucht.

Hierzu werden Zeugen gesucht, die sachdienli­che Hinweise zu der Motorradgr­uppe und insbesonde­re zu den beiden Beteiligte­n geben können.

Zeugenhinw­eise werden erbeten vom Polizeirev­ier in Friedrichs­hafen unter der Telefonnum­mer 07541 / 70 10.

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FOTO: AH Die Polizei ist mit zahlreiche­n Motorräder­n im Einsatz und somit ganz nah am Geschehen. Die Zwischenfä­lle halten sich dann auch in Grenzen.

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